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Ernsthafte Lockerheit im Nationalteam
Wie Österreichs Spieler mental an das Schweden-Spiel herangehen.
09/03/2014, 08:00 AM
Noch herrscht Ruhe vor dem Sturm. Noch bleiben einige Tage Zeit, um sich vorzubereiten, um sich zu finden, um Dinge einzustudieren, um schön langsam nervös zu werden. Bis dann am kommenden Montag endlich die EM-Qualifikation beginnt, mit dem Schlager gegen die Schweden, einen direkten Konkurrenten um die Teilnahme.
Da Spieler unterschiedliche Charaktere sind, gehen sie auch unterschiedlich mit der Situation um. Bei allen bemerkt man das Bemühen um Lockerheit. Von Anspannung ist zwar keine Spur, doch eine gewisse Ernsthaftigkeit steht fast allen ins Gesicht geschrieben. David Alaba spricht von einem wichtigen Spiel: "Wir dürfen uns vom Drumherum nicht ablenken lassen und müssen uns auf das Wesentliche konzentrieren." Für Zlatko Junuzovic ist es das vielleicht entscheidende Spiel in der Qualifikation: "Natürlich steht viel auf dem Spiel, das spürt man, das wissen wir."
Aleksandar Dragovic betrachtet es hingegen als Spiel wie jedes andere. "Egal, ob Testspiel oder gegen Schweden: Jeder freut sich, im Team spielen zu dürfen und gibt sein Bestes." Seine Devise für kommenden Montag: "Beißen, kratzen, rackern. Wir müssen auf uns schauen und nicht auf Ibrahimovic. Die Mannschaftsleistung muss stimmen wie damals beim 2:1 in Wien und in der ersten Hälfte in Stockholm."
Gutes verbessern
Sebastian Prödl reagierte auf die Frage nach dem Superstar von Paris SG genervt: "Da muss man nur nachschauen, was wir damals vor dem Match gesagt haben. Dasselbe gilt heute auch." Sein Rezept für einen Erfolg gegen Schweden? "Wir müssen nicht viel verändern, wir haben daheim ja 2:1 gewonnen und generell eine gute Quali gespielt. Diesmal heißt es, sie endlich auch gut zu Ende zu spielen."
Stefan Ilsanker, Mittelfeldmotor von Salzburg und ein Kandidat für die Startelf, um die Kreise von Ibrahimovic zu stören, verspürt eine große Euphorie. "Nicht nur bei uns, sondern auch bei den Fans. Das Spiel ist seit Langem ausverkauft. Dieser Stimmung müssen wir nun gerecht werden." Den Salzburger Spielern tut nach dem Aus in der Champions-League-Quali die Luftveränderung beim Team ebenso gut wie den Austrianern nach dem missglückten Saisonstart.
Ilsanker gibt sich bescheiden und freut sich allein schon über die Einberufung: "Natürlich will ich spielen. Aber ich weiß noch nicht, wie unsere taktische Ausrichtung sein wird. Auf meiner Position gibt es zudem sehr große Konkurrenz."
Gutes Omen
Positiv in Erinnerung ist noch von der WM-Qualifikation das 2:1 im Happel-Stadion, vor allem Marc Janko, der dabei ein Weltklasse-Tor per Kopf erzielte. Auch damals war er ohne Spielpraxis zum Team gestoßen. Diesmal reiste er aus Sydney an. "Im Flieger habe ich absichtlich nicht geschlafen, um den Jetlag zu vermeiden." Ob er fit genug für einen Einsatz ist? "Ich fühle mich bereit, dem Team zu helfen."
David Alaba hat beim 2:1-Sieg bei einem Elfmeter die Nerven behalten. "Das gibt natürlich ein gutes Gefühl. Wir glauben an unsere Stärken, wir wissen dass es nicht leicht wird, aber wir wissen eben, dass wir gewinnen können." Kapitän Christian Fuchs ist überzeugt von der EM-Teilnahme, "weil wir alles aus uns herausholen und an die Grenzen gehen werden".
Dennoch verweist Bremen-Legionär Prödl auf ein Faktum, das für den österreichischen Fußball seit jeher Gültigkeit besitzt: "Alles muss perfekt laufen, damit wir uns qualifizieren."
Platz drei könnte bereits genügen
Gruppe G
8. September 2014, Wien: Österreich – Schweden
9. Oktober, Chisinau: Moldawien – Österreich
12. Oktober, Wien: Österreich – Montenegro
15. November, Wien: Österreich – Russland
27. März 2015, Vaduz: Liechtenstein – Österreich
14. Juni, Spielort offen: Russland – Österreich
5. September, Wien: Österreich – Moldawien
8. September, Spielort offen: Schweden – Österreich
9. Oktober, Spielort offen: Montenegro – Österreich
12. Oktober, Spielort offen: Österreich – Liechtenstein
Modus
Die zwei besten Teams jeder Gruppe und der punktbeste Dritte (die Resultate der Partien gegen den Gruppenletzten werden in den Sechsergruppen nicht berücksichtigt) qualifizieren sich direkt. Die acht verbleibenden Dritten ermitteln im Play-off die restlichen vier Teilnehmer.
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