Erleichterung bei Rapid

Erleichterung bei Rapid
Die Wiener haben beim 5:1 gegen Kapfenberg genausoviele Treffer erzielt wie in den sieben Spielen zuvor.

Durchatmen war am Samstag bei Rapid angesagt: Mit dem 5:1 im Hanappi-Stadion über den Kapfenberger SV wurde die fünf Runden währende Sieglosigkeit beendet und erstmals in dieser Saison die Tor-Maschinerie angeworfen - gegen die Obersteirer gelangen den Hütteldorfern genau so viele Treffer wie in den sieben Partien zuvor.

Begünstigt wurde der Erfolg allerdings auch durch umstrittene Entscheidungen von Schiedsrichter Manfred Krassnitzer. Zunächst versagte der Kärntner den Kapfenbergern einen Elfmeter, der zum 2:2 hätte führen können. Dann schloss der Referee KSV-Verteidiger Matej Mavric zu Beginn der zweiten Hälfte wegen angeblichen Torraubs aus. "Bei der Elferszene hatten wir Glück, und nach dem Ausschluss hat sich das Spiel gut für uns entwickelt", gab Trainer Peter Schöttel zu.

Nur auf den Schiedsrichter könne man den siebenten Sieg im siebenten Heimspiel gegen die Kapfenberger seit deren Bundesliga-Aufstieg aber nicht zurückführen, betonte Schöttel. "Wir hätten auch höher gewinnen können. Vor allem in den ersten 30 Minuten haben wir einen guten Fußball gespielt."

Anschlusstreffer aus dem Nichts

Dann aber gelang den Steirern aus dem Nichts und mit tatkräftiger Unterstützung von Goalie Jan Novota der Anschlusstreffer zum 1:2, und plötzlich war es um die zuvor gezeigte Selbstsicherheit geschehen. "Da hat man gesehen, dass wir noch nicht so gefestigt sind", erklärte der Coach.

Mehr als die Schwächephase seiner Mannschaft störte Schöttel die Reaktion der Fans auf die Versuche, einen geordneten Spielaufbau zustande zu bringen. "Wir haben gegen einen defensiven Gegner mit Geduld versucht, eine Lücke zu finden. Wenn dann schon nach wenigen Minuten Pfiffe kommen, bringt das keinem was. In schwierigen Situationen sollten die Spieler Kraft von außen bekommen, das war diesmal nicht der Fall."

Dass der Rapid-Motor nach wie vor nicht wirklich rund läuft, liegt auch an der im Moment nicht überragenden Form von Steffen Hofmann. Der Kapitän, diesmal im Mittelfeld-Zentrum in einer eher defensiven Rolle, erzielte zwar per Elfmeter sein 75. Bundesliga-Tor, produzierte aber wieder einige Fehlpässe. "Er braucht nicht jedes Spiel im Alleingang für uns zu gewinnen, sondern muss sich die kleinen Erfolgserlebnisse holen", sagte Schöttel.

Unterstützung

Der Rapid-Trainer hatte vor dem Spiel ein längeres Gespräch mit dem Deutschen geführt und ihm dabei Zurückhaltung im Offensivspiel auferlegt. "Ich habe ihm gesagt, dass er nicht bei jedem Angriff dabei sein muss, sonst bringt er es körperlich nicht über die Distanz. Und ich will meinen Kapitän nicht austauschen."

Unterstützung bekam Hofmann nicht nur von Schöttel, sondern auch von seinen Mitspielern. "Wir können nicht alles von Hofmann abhängig machen, das wäre unfair ihm gegenüber", betonte Christopher Trimmel, der von Schöttel als "fixe Größe" bezeichnet wurde.

Der Burgenländer war mit einem Tor und zwei Assists prägender Spieler einer Partie, in der Kapfenberg-Trainer Werner Gregoritsch eine neue Erfahrung sammelte. "Ich bin jetzt seit elf Jahren in der Bundesliga Trainer, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass ein Spiel von einem Schiedsrichter derart beeinflusst worden ist", schimpfte der Steirer, der Krassnitzer im Kabinengang zur Rede stellte. "Er hat mir gesagt, dass er auch nur ein Mensch ist. Aber davon können wir uns nichts kaufen", meinte Gregoritsch.

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Spielbericht

  • Ergebnisse

  • Bilder

  • Spielbericht

  • Ergebnisse

  • Reaktion

Kommentare