Transfer: EM-Starter zu teuer für Rapid

Teurer EM-Starter: Patrik Hrosovsky (li.) sollte der Rapid-Kollege von Grahovac werden
Wer wird der Petsos-Nachfolger? Patrik Hrosovsky von Europacup-Gegner Pilsen kostet zu viel

Der Urlaub der Profis neigt sich bei Rapid dem Ende zu, für Andreas Müller ist weiterhin keiner in Sicht. "Ich habe noch einiges zu erledigen, bevor ich einmal frei machen könnte", sagt der Sportdirektor und denkt dabei an die Kaderplanung.

Dass am Donnerstag, wenn die Saison mit den üblichen Leistungstests startet, der Kader bereits steht, ist kaum noch möglich. Die Hütteldorfer suchen weiterhin nach einem Petsos-Nachfolger für das defensive Mittelfeld und einem zusätzlichen Stürmer. Die Top-Kandidaten kommen aus dem Ausland und sind auch bei anderen Vereinen gefragt, was die Situation trotz der unüblichen Finanzstärke der Grünen kompliziert werden lässt.

Außerdem hängt die Höhe der möglichen Investitionen nach dem Rekordeinkauf von EM-Starter Arnor Traustason um zwei Millionen auch davon ab, ob einer der Top-Rapidler (Kainz, Stangl, Schaub) noch verkauft wird.

Alter Bekannter

Schon frühzeitig besetzt werden sollte die Schlüsselposition vor der Abwehr. Deswegen wurde während der Frühjahrssaison mit Patrik Hrosovsky verhandelt. Der Slowake ist ein alter Bekannter, spielte in der Europa League für Pilsen gleich zwei Mal gegen Rapid und traf beim 2:3 in Wien auch für den tschechischen Meister.

Der EM-Starter und Teamkollege von Rapid-Goalie Jan Novota hätte dem Transferraster entsprochen: der 24-Jährige ist ein spiel- und laufstarker Sechser, der sich – so wie Petsos – auch gerne in die Offensive einbringt und bei Pilsen öfters als Achter einläuft. Also der gesuchte Sechser mit Zusatzzahl.

Allein – Pilsen wittert mit den finanzstarken Vereinen aus den Ländern der drei slowakischen EM-Gruppengegner den Jackpot: England, Wales und Russland. Dementsprechend hoch werden die Forderungen angesetzt.

"Hrosovsky war ein Thema. Es gab aber keine Einigung über die Ablöse", sagt Müller. Laut KURIER-Recherchen hat Rapid für den elffachen Teamspieler rund zwei Millionen Euro geboten.

Jetzt, nach einem starken Auftritt über 78 Minuten beim 3:1-Sieg gegen Deutschland mit einem Hrosovsky-Assist, dürfte sich der Poker von Viktoria tatsächlich auszahlen.

Neue Kandidaten

"Komplett ausschließen will ich den Transfer nicht. Aber mittlerweile sind andere starke Kandidaten in unserem Fokus", erklärt auch Müller.

Dabei wird auf Vertraulichkeit gesetzt. Lediglich das (abgelehnte) Angebot für Ivan Mocinic um 1,5 Millionen Euro wurde publik. Der 23-jährige Kroate hat bei Rijeka eine Ausstiegsklausel, diese liegt aber bei drei Millionen. Zu viel für Rapid.

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