Eine Wutrede à la Giovanni Trapattoni

Darko Milanic: "Nichts hat funktioniert".
Sturm-Trainer Darko Milanic war nach dem 2:3 bei Meister Austria entrüstet.

Es erinnerte alles ein bisschen an Giovanni Trapattonis Wutrede von 1998 bei den Bayern („Was erlauben Strunz?“, „Flasche leer“, „Ich habe fertig!“). Auch auf der kleineren, österreichischen Fußballbühne wurde am Dienstagabend für Unterhaltung gesorgt. Hauptdarsteller war der sonst recht besonnene Sturm-Trainer Darko Milanic, Ort der Handlung die Generali-Arena, Vorgeschichte Sturms 2:3-Niederlage bei Meister Austria.

Zu den vergebenen Chancen und der Unsicherheit in der Offensive meinte der Slowene, der seit Sommer Sturms Team betreut: „Spiele ich oder spielt jemand anderer dort? Das ist nicht so einfach. Warum sind Offensivspieler international so gefragt? Warum spielen die Besten in Spanien?“ Auf die Frage zur Qualität des Millionen-Einkaufs Robert Beric antwortete Milanic nur mit einer abweisenden Geste. Dabei war der Slowene als Wunschspieler von Milanic aus Marburg geholt worden.

Noch mehr Kopfzerbrechen bereitete Milanic aber die Abwehr, insbesondere die Position des rechten Verteidigers, eine Rolle, die Martin Ehrenreich aus-, aber nicht erfüllte. „Beim ersten Tor ist er nicht bei seinem Mann gestanden.“ Der Nachsatz folgte nur noch in Fragmenten: „Und dann beim zweiten Tor und beim dritten Tor ...“ Mit einer weiteren vielsagenden Handbewegung beendete der 45-Jährige diesen Halbsatz. Konkret wurde er dennoch: „Ich habe es auf dieser Position mit Todorovski, Hölzl (beide sind derzeit verletzt, Anm.), Ranftl, Hütter und Ehrenreich versucht, nichts hat funktioniert.“

Schützenhilfe bekam Milanic von seinem Stürmer Daniel Beichler: „Vorne schießen wir keine Tore, hinten bekommen wir dumme. Wir müssen uns selbst hinterfragen.“ Und Tormann Benedikt Pliquett befand seine Mannschaft für „relativ tot eigentlich. Wir haben viele Verletzte, aber dennoch sollte es reichen.“ Nachsatz: „Das ist ja kein Gurkenverein hier.“

Nächste Bewährungsprobe: Samstag in Innsbruck.

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