Ein Virus legt Salzburg flach

Das halbe Team ist beim Europacup auf Zypern erkrankt. Trotzdem muss das Sonntag-Spiel gegen Sturm stattfinden.

Es war der Knackpunkt im Europa-League-Play-off-Hinspiel zwischen Omonia Nikosia und Salzburg. Bis zur 22. Minute hatten die Gäste alles im Griff, hätten sogar höher als 1:0 führen müssen. Doch dann musste Mittelfeldspieler Simon Cziommer ausgewechselt werden. Und die Partie kippte. "Nach der Auswechslung ist eine Disbalance entstanden. Da haben wir den Griff verloren", meinte Salzburg-Trainer Ricardo Moniz nach der 1:2-Niederlage seines Teams.

Cziommer hatte große Magenschmerzen. Nach seiner Auswechslung musste er sich mehrmals übergeben. Der Deutsche war aber nicht der Einzige, der sich einen Magen- und Darmvirus eingefangen hatte. Nach dem Schlusspfiff mussten sich auch Dusan Svento und Rasmus Lindgren übergeben. Und vor dem Rückflug am Freitag hatten auch noch Christian Schwegler, Andreas Ulmer, Stefan Hierländer, Christoph Leitgeb und Alexander Walke Beschwerden.

Noch vor dem Abflug aus Zypern ersuchte Salzburgs Sportchef Heinz Hochhauser die Bundesliga, das Sonntag-Spiel gegen Sturm Graz zu verschieben. Doch die Partie muss zum festgesetzten Termin stattfinden.

Absage

"Es gibt keinen Interpretationsspielraum. Die Begegnung wird zum geplanten Zeitpunkt stattfinden", erklärte Bundesliga-Vorstand Georg Pangl in einer schriftlichen Stellungnahme und verwies auf die Liga-Durchführungsbestimmungen. In diesen gibt es keine diesbezügliche Regelung.

In Deutschland ist das übrigens anders: Dort gibt es einen klaren Passus, wann einem Antrag eines Vereins auf Absage eines Spieles wegen mehrerer Krankheitsfälle stattgegeben wird. Laut Spielordnung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) ist ein Spiel abzusagen, wenn einem Verein weniger als 14 spielberechtigte Fußballer zur Verfügung stehen.

Warum gibt es in Österreich nicht eine solche Regelung? Diese Frage stellte der KURIER Georg Pangl. Der Bundesliga-Vorstand stellte eine Gegenfrage: "Warum sollte es eine solche geben?"

Nach der Ankunft in Salzburg wurden die Betroffenen sofort in ein Krankenhaus gebracht. Dort sollte geklärt werden, ob es sich nicht um einen hochinfektiösen Virus handelt. Der Verdacht besteht, weil auch eine Reihe von mitgereisten Journalisten ebenfalls über ähnliche Symptome klagten.

"Wir haben genug Spieler. Wir werden auch aus Nichts etwas kreieren", sagte Salzburg-Trainer Ricardo Moniz, der allerdings auch meinte: "Sollte es ein hochinfektiöses Virus sein, wäre es dumm zu spielen. Auch für Sturm Graz."

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