Duell um ein Champions-League-Ticket

Bei Basel gegen Salzburg geht es um mehr als nur um den Viertelfinal-Aufstieg.

Die Prüfungen gegen den belgischen Tabellenführer Standard Lüttich und den niederländischen Tabellenführer Ajax Amsterdam hat der österreichische Tabellenführer Salzburg mit je zwei Siegen bravourös bestanden.

Nun wartet im Achtelfinale der Europa League der nächste Tabellenführer aus einem Land, das im UEFA-Länderranking (=Fünf-Jahreswertung) besser klassiert ist als Österreich – dieses Mal mit dem FC Basel jener der Schweiz.

Am Donnerstag steigt im Basler St.-Jakob-Park das Hinspiel (19 Uhr, live ORF eins, Sky) das Hinspiel, eine Woche später in der ausverkauften Salzburger Red-Bull-Arena das Rückspiel.

Zwar hat der FC Basel keinen so klingenden Namen wie Ajax Amsterdam. Im letzten Jahrzehnt war aber der Schweizer Serienmeister im Europacup erfolgreicher als der viermalige Meistercup- bzw. Champions-League-Sieger aus den Niederlanden.

Motor Stadion

Ein Detail ist kurios: Endete bei Ajax die letzte Glanzzeit im Europacup just mit dem Umzug in die Amsterdam-Arena 1996, war in Basel der Neubau des St.-Jakob-Park die Initialzündung für den Aufstieg zum führenden Schweizer Klub und zu einem geachteten Verein in Europa.

Im März 2001 wurde das EM-Stadion eröffnet, das bei internationalen Spielen 38.107 Zuschauer fasst. 2002 konnte unter Langzeittrainer Christian Gross der erste Meistertitel nach 22 Jahren Pause gefeiert werden. 2003 stieß Basel in die Champions-League-Zwischenrunde vor und scheiterte nur wegen der schlechteren Tordifferenz im Vergleich zu Juventus am Einzug ins Viertelfinale.

Es folgten bis heute sieben Meistertitel, fünf Schweizer Cupsiege, vier Teilnahmen an der Champions League (mit Siegen gegen Bayern München, Manchester United und Chelsea London) sowie im Vorjahr das Semifinale in der Europa League (ebenfalls gegen Chelsea).

Salzburg ist seit der Klubübernahme durch Red Bull 2005 bereits sechs Mal in der Champions-League-Qualifikation gescheitert. Der Einzug ins Achtelfinale der Europa League ist der größte internationale Erfolg im dritten Jahrtausend.

Im Duell zwischen dem 24. (Basel) und dem 49. (Salzburg) im UEFA-Klubranking geht es aber um mehr als nur um den Aufstieg ins Viertelfinale der Europa League: Ein lukrativer Startplatz in der Champions-League-Gruppenphase 2015/’16 wird ausgespielt.

Fixer Startplatz

Denn die Schweiz und Österreich streiten sich derzeit um Platz 13 im UEFA-Länderranking, und dieser garantiert einen Fixplatz in der Champions League in der übernächsten Saison, sofern der Titelverteidiger sich aus eigener Kraft für die Gruppenphase qualifiziert. Das ist aber (fast) immer so.

Derzeit liegt die Schweiz den Koeffizienten von 1,3 Punkten vor Österreich. Salzburg steht unter Zugzwang, der FC Basel muss unbedingt ausgeschaltet werden – am besten mit zwei Siegen. Dann fehlen allerdings noch entweder ein weiterer Sieg oder zwei Remis im Viertelfinale – erst dann hat Österreich die Schweiz überholt.

Dass die Bundesliga erstmals überhaupt die realistische Chance auf einen Fixplatz in der Champions-League-Gruppenphase hat, ist hauptsächlich Salzburg zu verdanken: Fast die Hälfte und jedenfalls viel mehr als ein Drittel der Punkte (52 von 130,5) steuerte Red Bull zum österreichischen Ergebnis in der UEFA-Fünfjahreswertung bei, die für die Vergabe der Europacup-Startplätze entscheidend ist.

Fix ist schon, ebenfalls zum Großteil dank der zehn Europa-League-Siege der Salzburger in dieser Saison, dass Österreich – nach einem Jahr Pause – im Sommer 2015 wieder fünf Europacup-Starter hat.

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