Doskozils Rapid-Abschied: Keine persönlichen Differenzen

Hans Peter Doskozil
Der Ex-Verteidigungsminister war ein Kandidat für die Präsidentschaft beim Rekordmeister - und verlässt nun den Beirat.

Der Disput zwischen Ex-Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil und dem Unternehmer Michael Tojner hat nun auch Auswirkungen auf die Nachfolge von Rapid-Präsident Michael Krammer. Sowohl Burgenlands SPÖ-Finanzlandesrat als auch der Unternehmer sind Teil des Rapid-Beirats - zumindest noch. Denn Doskozil kündigte sein Ausscheiden aus dem Beirat "noch diese Woche" an, nachdem das Land Burgenland unter anderem gegen Tojner wegen des Verdachts von Betrug und Untreue eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft eingebracht hatte.

Konkret geht es um einen Schaden von bis zu 40 Millionen Euro, der dem Land Burgenland durch Fehlverhalten von Tojner und einigen seiner Vertrauten im Zusammenhang mit der Aberkennung der Gemeinnützigkeit der beiden Wohnbaugesellschaften Gesfö und Riedenhof 2015 entstanden sein soll. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Sowohl Doskozil als auch Tojner waren als Kandidaten auf die Nachfolge des scheidenden Rapid-Präsidenten Michael Krammer gehandelt worden. Ende des Jahres wird der neue Präsident in Hütteldorf gewählt. Zumindest vorerst ist Doskozil aber nicht mehr Mitglied des Beirats.

Krammers Nachfolge offen

"Für die Dauer dieser juristischen Auseinandersetzung ist es für mich nicht möglich, mich mit voller Leidenschaft und unbeeinflusst von meiner Verantwortung für das Land Burgenland im Beirat des SK Rapid zu engagieren", so Doskozil. Burgenlands designierter Landeshauptmann betonte aber auch, dass es "in dieser Angelegenheit nicht um persönliche Differenzen, sondern um erhebliche Mittel an Steuermillionen" gehe.

Wer die Nachfolge des Rapid-Präsidenten antreten wird, ist nicht zuletzt deshalb noch völlig offen. Auch Krammer selbst will sich nicht auf einen Kandidaten festlegen. "Ich will mich nicht als Role Model für einen Nachfolger sehen und werde zu möglichen Kandidaten nichts sagen. Das wäre beim Mitgliederverein Rapid unstatthaft." Eine "Kampfabstimmung, an der sich die Öffentlichkeit ergötzt", könne aber nicht das Ziel sein. Krammer wird sein Amt im November nach zwei Amtszeiten zurücklegen.

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