Krawalle in Dortund: Jetzt reagiert die Politik

Übt Kritik: Deutschlands Innenminister Thomas de Maiziere (CDU).
Auch zwei Tage nach dem Match des BVB gegen RB Leipzig gibt es noch viel Gesprächsstoff.

Nach den heftigen Anfeindungen gegen Fans von RB Leipzig nehmen die Reaktionen auch zwei Tage nach dem Match kein Ende. Nun hat sich auch die Politik zu Wort gemeldet.

Der deutsche Innenminister Thomas de Maiziere (CDU) fordert harte Konsequenzen. Er hoffe auf eine harte und schnelle Reaktion der Jusitz, ließ der Innenminister wissen. De Maiziere weiter: "Damit alle wissen was ihnen droht, wenn man sich so verhält."

"Diese Gewaltexzesse sind inakzeptabel. Wir dürfen die Stadien nicht den Chaoten überlassen“, sagte der innenpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion von NRW, Theo Kruse, am Montag in einer Mitteilung.

Auch Rainer Wendt, Chef der deutschen Polizeigesellschaft, verurteilt die Ausschreitungen. Seiner Meinung nach, hätte die Partie am Samstagabend gar nicht erst angepfiffen werden dürfen. Polizei-Einsatzleiter Edzard Freyhoff erklärt: "Solche hasserfüllten Fratzen habe ich noch in keinem meiner Polizeieinsätze gesehen."

Max Eberl, Sportdirektor bei Borussia Mönchengladbach, sprach von einer „Katastrophe für den Fußball: Das ist krank. Man kann RB Leipzig mögen oder nicht, aber es muss alles im Rahmen bleiben."

Die Verantwortlichen der DFL und des DFB haben angekündigt, gegen die Vorkommnisse, die innerhalb des Stadions passiert sind, vorzugehen. So beispielsweise den Wurf einer Aluminiumstange auf das Sky-Kommentatorenteam. Die Ausschreitungen vor dem Stadion würde jedoch nicht in die Verantwortlichkeit der beiden Institutionen fallen.

Umfangreiche Ermittlungen sind bereits angelaufen. Die Auswertung von Film-, Video- und Beweismaterial soll helfen, die Übeltäter zu identifizieren. Zudem rief die Polizei Zeugen zur Mitarbeit auf. Bereits am Samstagabend waren elf mutmaßliche Straftäter aus der Ultraszene des BVB und ein Leipziger vorläufig festgenommen worden. Die Männer sind nach dem Abschluss polizeilicher Maßnahmen inzwischen wieder auf freiem Fuß, sagte eine Sprecherin der Polizei am Montag.

Borussia Dortmund muss derweil mit Sanktionen durch den DFB rechnen. Schließlich war er bereits nach den Pyro-Vorfällen beim vergangenen Pokal-Endspiel gegen den FC Bayern zu einer Geldstrafe von 75 000 Euro verurteilt worden. Für den Fall, dass es bis zum Ende Bewährungszeit am 31. Mai zu einem schwerwiegenden Wiederholungsfall kommt, hatte das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes schon damals mit einem Heimspiel unter teilweisem Ausschluss der Öffentlichkeit gedroht.

Leipziger Kritik

Ein Fanklub der Leipziger hat sich unterdessen mit einem offenen Brief an Dortmund-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke gewandt. Die Anhänger der Roten Bullen machen ihn persönlich für den Spießrutenlauf verantwortlich. Watzke hätte durch seine Aussagen im Vorfeld des Match "Hass gesäht".

Aber auch die Einsatzkräfte wurden von den Gästen kritisiert. Die Polizei sei unterbesetzt gewesen und es konnte kein sicherer Transport vom Stadion zum Sonderzug garantiert werden.

Im Rahmen der Bundesligapartie war es zu 28 Strafanzeigen gekommen. Es wurden zehn Leipziger Fans und vier Polizisten verletzt.

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