Dortmund musste Lehrgeld zahlen

Dortmund musste Lehrgeld zahlen
Als Champions-League-Gruppenletzter spielt der BVB im Frühjahr nicht mehr europäisch.

Der Schlussakt passte zum Trauerspiel in sechs Teilen. Scharenweise ergriffen die Zuschauer bereits vor dem Spielende die Flucht. Der eines deutschen Meisters unwürdige frühe Abschied aus Europa sorgte bei Borussia Dortmund für Schwermut.

Selbst Jürgen Klopp, normalerweise immer ein Optimist, ging das 2:3 gegen Olympique Marseille und das Ende aller Träume von einem europäischen Fußballwunder sichtlich nahe. "Wir haben den BVB nicht so vertreten, wie es dieser Verein und diese Fans verdient haben", bekannte der Dortmunder Trainer.

Spiegelbild

Der Auftritt gegen die Franzosen war nach Einschätzung von Klopp "ein Spiegelbild der Saison in der Champions League". Abermals genügten dem spielerisch eigentlich unterlegenen Gegner nur wenige Chancen zum Sieg.

Selbst eine komfortable 2:0-Führung durch Jakub Blaszczykowski und Mats Hummels verspielten die Dortmunder leichtfertig. Robert Lewandowski fand deutliche Worte: "Es ist einfach nicht normal, wenn ein deutscher Meister nach 2:0 noch mit 2:3 verliert."

Chance zur Rehabilitierung

Die Bilanz des BVB gibt zu denken. Mit nur vier Zählern brachte sich die Borussia als Gruppenletzter hinter Arsenal, Marseille und Piräus sogar um den Trostpreis Europa League. Neben der Chancenverwertung war die Dortmunder Defensive schuld am Fiasko. Mit zwölf Gegentoren kassierte der BVB in sechs Gruppenspielen zwei mehr als in 15 Runden in der Bundesliga.

Der krasse Unterschied zwischen den Spielen auf nationaler und internationaler Bühne blieb allen Beteiligten erneut ein Rätsel. Schon am kommenden Sonntag bietet sich dem in der Bundesliga seit neun Spielen ungeschlagenen Tabellenzweiten gegen Kaiserslautern die Chance zur Rehabilitierung.

Sehnsucht nach der Königsklasse

Klopp ist jedenfalls zuversichtlich, dass sein Team den Rückschlag verkraftet. Schließlich gab es schon nach den Pleiten in Marseille (0:3) und Piräus (1:3) Kantersiege gegen Augsburg (4:0) und Wolfsburg (5:1). "Wir verstehen es, die Wettbewerbe zu trennen. Das haben wir in der Vergangenheit bewiesen", sagt der 44-Jährige.

Trotz der bitteren Erfahrung in den vergangenen beiden Jahren mit dem frühen Ausscheiden in der Europa League und der Champions League sehnen die Dortmunder eine schnelle Rückkehr in die Königsklasse herbei.

"Dann darf uns aber so etwas aber nicht noch einmal passieren", sagte Kevin Großkreutz. Ähnlich äußerte sich Klopp - mit einem allerdings gequälten Lächeln: "Wenn wir uns qualifizieren, dann würden wir auch wieder mitspielen."

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