Dortmund finanziell auf dem Vormarsch

"Das ist Fußball, das ist Leben", war selbst Klopp kurz sprachlos.
140 Millionen Euro Schulden wurden in den vergangenen sieben Jahren abgebaut.

Die Zeiten in denen Bayern München, dank ihrer prall gefüllten Kassa, (nicht nur) Borussia Dortmund die wertvollsten Spieler reihenweise vor der Nase weggeschnappt hat, scheinen vorbei zu sein.

Dortmund hat auf dem Transfermarkt - um 17 Millionen Euro - das Rennen um den begehrten Marco Reus gemacht, und das BVB-Juwel Mario Götze bekommen die Bayern nach seiner Vertragsverlängerung bis 2016 ebenfalls nicht.

Das liegt nicht nur daran, dass die Dortmunder seit der Fast-Pleite 2005 mit solidem Wirtschaften den finanziellen Rückstand auf die Bayern sukzessive wettmachen. Denn Jungstars wie Reus oder Götze wissen, dass sie in Dortmund bestens aufgehoben sind.

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, Sportdirektor Michael Zorc und Kult-Trainer Jürgen Klopp haben beim Champions-League-Gewinner 1997 ein Umfeld geschaffen, das zahlreiche Argumente zum Kommen bzw. Bleiben bietet.

140 Millionen Schulden

Watzke bezeichnete den BVB als "kerngesund" und verwies darauf, dass in den vergangenen sieben Jahren 140 Millionen Euro Schulden abgebaut wurden. Damit ist Dortmunds Schuldenstand auf 44 Millionen Euro gesunken. Und dank Götze (19 Jahre), Reus (22), Shinji Kagawa (23) oder Mats Hummels (23) hat Dortmund zahlreiche junge, finanziell und sportlich wertvolle Zukunftsaktien im Team.

Der wichtigste sportliche Puzzleteil scheint mit Klopp aber auf der Trainerbank zu sitzen. "Es gibt für Dortmund keinen besseren Trainer auf dieser Welt", stellte Watzke klar. Diesem Kompliment widerspricht Klopp auch gar nicht, dem Spiegel sagte er nicht ganz unbescheiden:

"Ich weiß, dass ich das, was ich mache, kann. An jedem Ort der Welt. Meine Leidenschaft stimmt, mein Wille stimmt, mein Know-how, mein Einsatz. Alles ist da. Es gibt Menschen, die sich beschissener finden als ich mich."

"Es geht nicht um die Weltherrschaft."

Klopp selbst findet die Diskussion um die Frage der Vorherrschaft in Deutschland übertrieben. "Locker bleiben. Wir sind hier nicht bei James Bond, es geht nicht um die Weltherrschaft. Borussia Dortmund hat nicht die Möglichkeiten wie die Bayern", sagte der 44-Jährige.

Ähnlich locker und bodenständig geht Klopp vor dem Bundesliga-Schlager am Mittwoch (20.00 Uhr/live Sky) gegen die Bayern mit der Euphorie rund um den BVB um.

"Die können uns alle hypen, wie sie wollen. Wir kicken einfach weiter. Und heißt es, wir seien fast unschlagbar, da sage ich: Schnauze!"

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