Die Suche nach neuen Beweisen in der WM-Affäre
Es bleibt spannend in der Causa Fußball-WM 2006, und vor allem beschäftigt die Frage, wie selbige eigentlich nach Deutschland kam. Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel versucht in seiner neuesten Ausgabe zu beweisen, dass der jetzige DFB-Präsident Wolfgang Niersbach sehr wohl von der "steuerschonenden" Rückzahlung der ominösen 6,7 Millionen Euro im Jahr 2005 an den Unternehmer Louis Dreyfus gewusst habe. Als Vize sei er damals im WM-Organisationskomitee gesessen, erfahren habe er davon trotzdem erst im vergangenen Sommer.
Der Spiegel druckte ein vergleichendes Faksimile mit der Handschrift Niersbachs ab: "Es stammt aus dem November 2004 und enthält eine Handschrift, bei der es sich nach Angaben von Niersbachs Vorgänger Theo Zwanziger und eines Ex-Mitarbeiters von Niersbach eindeutig um die Handschrift des Präsidenten handelt."
Im Raum stehen eine Steuernachzahlung für den Deutschen Fußball-Bund sowie eine Strafe wegen Steuerhinterziehung. Für die Person Niersbach bedeutet dies den "Ruin seiner Lebensbiografie", meint die Süddeutsche. Der Verlust seines Amtes gilt als wahrscheinlich – und es droht eine Sperre durch die FIFA-Ethikkommission. Massive Strafzahlungen in Millionenhöhe könnten auch Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger treffen, der in den vergangenen Wochen massive Beschuldigungen gegen den Nachfolger erhoben hat, sowie den ehemaligen Generalsekretär Horst Schmidt. Haftstrafen im Fall der erwiesenen Steuerhinterziehung fallen in beträchtlichem Ausmaß aus, werden in ähnlichen Fällen aber auf Bewährung ausgesetzt.
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