Die Liga ohne finanzielle Grenzen

Didier Drogba ist wieder im Chelsea-Dress zu sehen.
Drogba, Fabregas und Van Gaal verleihen neuen Glanz. Vier bis fünf Klubs spielen um den Titel.

Didier Drogba ist zurück. Chelsea hat ihn wieder, seinen großen Helden, der die Blues 2012 in München zum Champions-League-Triumph geführt hatte. Bei Schanghai Schenhua und Galatasaray Istanbul kassierte er im Anschluss viel Geld. Dann kam der Anruf von Jose Mourinho. "Es war eine leichte Entscheidung – ich konnte die Gelegenheit nicht ausschlagen, wieder mit Jose zu arbeiten", sagte Drogba. Bei den Blues will der 36-Jährige nun die letzte Saison seiner Karriere spielen. Den 157 Treffern, die er zwischen 2004 und 2012 für die Londoner erzielt hat, sollen noch ein paar folgen. "Er ist hier, weil er einer der besten Stürmer der Welt ist", betont Mourinho, der mit seinem Team erst am Montag bei Aufsteiger Burnley in die Saison startet.

Ein anderer, der zu den wohl besten Angreifern auf diesem Planeten zählt, ist Diego Costa. 38 Millionen Euro hat Chelsea an Atletico Madrid für ihn überwiesen. In seinem ersten Spiel an seiner neuen Heimstätte ließ der Spanier erahnen, worauf sich die Fans freuen können. 58 Sekunden benötigte der Spanier im Test gegen Real Sociedad für seinen ersten Treffer an der Stamford Bridge. Sieben Minuten später erzielte er den zweiten. Mit Drogba, Costa, aber auch mit Cesc Fabregas will Mourinho seinem Herzensklub wieder Titel schenken. Doch so einfach wird das nicht.

Die Liga ohne finanzielle Grenzen
epa04319731 Dutch soccer coach Louis van Gaal (L) and Sir Bobby Charlton (R) pose with a Manchester United jersey during Van Gaal's first press conference after becoming the new manager of English Premier League side Manchester United at Old Trafford in Manchester, Britain, 17 July 2014. EPA/PETER POWELL

Gedränge an der Spitze

"Die Topklubs sind alle noch einmal stärker geworden. Nicht nur Chelsea", sagt Österreichs Premier-League-Export Andreas Weimann. "Es wird noch einmal enger werden an der Spitze. Vier oder fünf Teams spielen um den Titel. Auch Manchester United zählt dazu."

Louis van Gaal soll dafür sorgen. Der Niederländer ist der neue Hoffnungsträger des Rekordmeisters, der die letzte Saison auf Platz sieben beendet hat. Auf den 63-Jährigen wartet eine Mammut-Aufgabe. Von ihm werden nicht nur Titel, sondern auch die Integration von jungen Spielern erwartet. Bei den Bayern hat er mit David Alaba, Holger Badstuber und Thomas Müller bewiesen, dass er das kann. Auch das niederländische Team hat er umgebaut und mit etlichen neuen jungen Gesichtern auf Platz drei bei der Weltmeisterschaft geführt.

Millionen-Einkäufe

Viele Trainer-Kollegen werden Van Gaal aber auch beneiden. 180 Millionen Euro bekam er für Transfers zur Verfügung gestellt. Linksverteidiger Luke Shaw von Southampton (37,5 Millionen Euro Ablöse) und den Spanier Ander Herrera von Athletic Bilbao (36 Millionen) hat er bereits geholt. Van Gaals Landsmann Kevin Strootman von AS Roma soll unbedingt noch für das defensive Mittelfeld kommen. Auch Arturo Vidal könnte im Tausch mit Stürmer Chicharito noch von Juventus Turin engagiert werden. Schwierig gestaltet sich die Suche nach einem Innenverteidiger, den Van Gaal unbedingt noch braucht, nachdem er Rio Ferdinand keinen neuen Vertrag angeboten hat und auch Nemanja Vidic zu Inter Mailand gewechselt ist. Wunschspieler ist Dortmunds Mats Hummels. Mit welcher Formation aber auch immer ist heute gegen Swansea ein Sieg zum Auftakt Pflicht.

Tipps bekommt Van Gaal schon von der Konkurrenz. "Ich denke, er wird herausfinden, dass die Konkurrenz in dieser Liga eine andere ist, als in allen anderen Ländern in denen er bisher gearbeitet hat", richtet Liverpool-Coach Brendan Rodgers aus. Dieser hat den schmerzvollsten Abgang aller Trainer zu verkraften. Luiz Suarez, letzte Saison mit 31 Toren in 33 Partien Torschützenkönig, wechselte für 81 Millionen zum FC Barcelona. Verstärkt hat man sich bisher vorwiegend mit jungen Spielern.

Auch Titelverteidiger Manchester City schlug auf dem Markt zu. Innenverteidiger Mangala kam um 40 Millionen Euro vom FC Porto. Dazu wurde Kapitän Kompany mit einem neuen Vertrag bis 2019 ausgestattet.

Kommentare