Deutschlands goldene Fußball-Zukunft

Österreichs nächster Gegner war auch für Brasilien zu stark. Der 19-jährige Mario Götze spielte sich ins Rampenlicht.

Als die Auftritte des deutschen Nationalteams noch mit "Rumpelfußball" beschrieben wurden, gab Michael Ballack den einsamen Lichtblick. Von den Feldspielern der DFB-Auswahl wurde nur dem zentralen offensiven Mittelfeldspieler wegen seiner Torgefährlichkeit Weltklasseformat zugebilligt. Diese Zeiten scheinen viel länger zurückzuliegen als ein paar Jahre.

Vor dem 3:2-Erfolg gegen Brasilien hatte Teamchef Joachim Löw das Dauerthema "Ballack im deutschen Team" für endgültig beendet erklärt. Und prompt geigte ein 19-Jähriger in seinem ersten Länderspiel von Beginn an auf eben dieser Ballack-Position auf: Mario Götze erzielte gegen den Rekordweltmeister einen Treffer, leitete ein Tor ein und brachte das junge Team mit perfekten Zuspielen immer wieder in aussichtsreiche Positionen.

"Mario hat eine außergewöhnliche Technik und Orientierungsfähigkeit. Er sieht nach allen Seiten. Er findet immer Lösungen", lobte Löw den von Dortmund-Trainer Klopp aufgebauten Shootingstar. Während die Brasilianer nun schon auffallend lange nicht wie ein absolutes Topteam auftreten, wurde Götze, der sich auch an den Flanken wohlfühlt, in deutschen Medien bereits zum kickenden Brasilianer "Götzinho" geadelt.

Junge Wilde

Fest steht, dass Löw der Umbau und die Verjüngung der Mannschaft gelungen sind. Obwohl die Senioren im Team - wenn Klose wie gegen Brasilien auf der Bank sitzt - erst 27 Jahre alt sind, tritt Deutschland abgeklärt auf und präsentiert sich dabei taktisch und technisch erstklassig. Auf dem Weg zu einem Erfolg bei der EM in Polen und der Ukraine drohen Löw nun sogar Luxusprobleme.

Götzes Auftritt ließ vergessen, dass Mesut Özil erst vor einem Jahr als Spielmacher bei der WM der Durchbruch gelungen war. Der Ballack-Nachfolger erdribbelte sich in Südafrika den Transfer zu Real Madrid, wo er Kaká aus dem Team verdrängte. Gegen Brasilien wurde Özil geschont und konnte miterleben, wie Götze die Zukunft spielerisch vorverlegte.

Spionage

ÖFB-Sportdirektor Willibald Ruttensteiner konnte in Stuttgart bei der Beobachtung des kommenden Gegners in der EM-Qualifikation (2. September in Gelsenkirchen) angst und bange werden. "Ich habe ein sehr gutes Freundschaftsspiel und Neues von den Deutschen gesehen", erklärte Ruttensteiner, der das übliche 4-2-3-1-System der Deutschen bei Ballbesitz als das bei Spanien etablierte 4-3-3 erlebte.

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