Deutschland: Skandal bei 1860-Abstieg

Das Relegationsrückspiel der zweiten deutschen Bundesliga wurde von schweren Ausschreitungen der 1860-Anhänger überschattet.

1860 München ist nach 24 Jahren im Fußball-Oberhaus in die Regionalliga abgestiegen. Im Relegationsrückspiel gegen Jahn Regensburg unterlagen die Löwen vor heimischem Publikum in der fast ausverkauften Allianz-Arena mit 0:2 und müssen nach dem 1:1 im Hinspiel in Regensburg den Gang in die Drittklassigkeit antreten.

Der sportliche Aspekt wurde in München aber in den Schlussminuten einer von Regensburg dominierten Partie zur Nebensache: Aus dem Fanblock von 1860 München flogen zahlreiche Gegenstände - Sitzschalen und Metallstangen - in den Strafraum von Jahn-Torhüter Philipp Pentke. Nach einer langen Unterbrechung konnte die Partie fortgesetzt werden, ehe der Abpfiff nach fast fünfzehn Minuten Nachspielzeit erfolgte.

"Was da in der Schlussphase abging, das war schon ein bisschen crazy. Man kann den Frust verstehen, aber dass das dann so ausartet - na gut", zeigte sich Pentke nach dem Abpfiff verständnislos.

Bei den "Löwen" stellt das sportliche Debakel die Zukunft des deutschen Meisters von 1966 komplett infrage. Der Verein ist unter dem jordanischen Investor Hasan Ismaik am Tiefpunkt angelangt. Ein totaler Neuaufbau wird folgen müssen.

Rücktritte

Noch am Dienstagabend erklärte Präsident Peter Cassalette seinen Rücktritt. Schon vor dem Spiel hatte der erst im April angetretene Ian Ayre seine Position als Geschäftsführer zur Verfügung gestellt.

Nach der Niederlage hatte Trainer Vitor Pereira die sportliche Verantwortung für den Abstieg übernommen. Die Aussagen des Portugiesen in der Pressekonferenz klangen auch bei ihm nach einem Abschied. "Leider hat es nicht gereicht, die Ziele zu erreichen", sagte Pereira. Der 48-Jährige bedankte sich bei allen im Verein. Sein Projekt mit 1860 München erklärte er für "gescheitert". Fragen wollte er nach seinem Eingangsstatement nicht beantworten.

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