Werder ließ Sackgasse hinter sich und träumt von Europa

Zlatko Junuzovic (Mi.) und seine Bremer haben einen starken Lauf.
"Momentan haben wir einen sehr guten Lauf, wo wir als Einheit agieren, wo jeder für den anderen da ist", analysierte ÖFB-Teamspieler Junuzovic.

Das vor wenigen Wochen noch als heißer Abstiegskandidat gehandelte Werder Bremen hat die Wende geschafft. Nach dem Vorstoß auf Rang elf der deutschen Fußball-Bundesliga träumen die Fans an der Weser plötzlich von der Europacup-Teilnahme. Mit einem Sieg bei Eintracht Frankfurt am Freitag (20.30 Uhr) könnte Werder jedenfalls an den Hessen vorbeiziehen. Diese sind bereits seit acht Spielen sieglos.

"Wir waren in einer der größten Sackgassen, die es im sportlichen Bereich gibt", sagte Zlatko Junuzovic nach Werders 3:0 gegen Schalke am Dienstag zur Situation Anfang des Jahres. Es ist noch keine zwei Monate her, da stand Trainer Alexander Nouri kurz vor dem Aus. Die Bremer siegten dann aber in Mainz und haben seither 19 von 21 mögliche Zähler gesammelt.

Selbstsicher trat Werder auch gegen Schalke auf. "Momentan haben wir einen sehr guten Lauf, wo wir als Einheit agieren, wo jeder für den anderen da ist", analysierte Junuzovic. "Wir sind eine Gemeinschaft des Willens", sagte Nouri. "Der Teamspirit ist unglaublich." Nichts scheint dieses neue Werder - in dem auch Florian Grillitsch seinen Stammplatz im Mittelfeld hat - derzeit aus der Balance bringen zu können. Auch diverse Verletzungen nicht. In Frankfurt wird auch der Däne Thomas Delaney (Muskelfaserriss) ausfallen.

439 Minuten ohne Tor

"Europapokal, Europapokal" sangen die Bremer Fans nach dem jüngsten Erfolg. Die Akteure selbst analysierten lieber nüchtern. "Wir bleiben am Boden", sagte Coach Nouri. "Wir träumen nicht, wir träumen nur von Frankfurt." Fünf Zähler fehlen seinem Team aktuell auf den Fünften Köln und den Sechsten Hertha bzw. auf den damit verbundenen internationalen Startplatz. Sieben Runden sind im deutschen Oberhaus noch zu spielen.

Frankfurt liegt auf dem achten Platz. Die Mannschaft von Ex-Salzburg-Profi Niko Kovac befindet sich jedoch in einer Negativspirale, hält in der Liga bei 439 Minuten ohne Treffer. "Das ist kein angenehmes Gefühl", sagte Kovac nach dem jüngsten 0:1 in Köln. Er bleibe dennoch positiv. "Irgendwann" werde es sein Team mit Treffern und Siegen wieder hinbekommen.

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