Bayern punktet in der "Heuchel-Skala"

Lewandowski traf, Ribery holte den Elfmeter heraus.
Nach dem 1:2 in München schimpft Dortmund über die Transferpläne des großen Rivalen.

Nach dem 1:2 in München ist der Tiefpunkt erreicht: Dortmund legte den schlechtesten Start in der 48-jährigen Bundesliga-Geschichte des BVB hin. Selbst als die Borussia in die zweite Liga musste, waren die ersten zehn Runden noch erfolgreicher verlaufen. Der zerknirschte Trainer Jürgen Klopp fand den neuen Platz in der Abstiegszone "beschissen". Die lobenden Worte seines Kollegen Pep Guardiola halfen nicht. "Jede Niederlage tut weh und in der Häufigkeit, in der wir in der Liga verlieren, potenziert sich das schon." Es war die fünfte Pleite in Serie – und jetzt fällt auch noch Weltmeister Mats Hummels wegen einer Bänderdehnung im rechten Fuß mindestens drei Wochen aus.

In Dortmund wird bereits an ein Verpassen der Europacup-Ränge gedacht. "Heute sind wir wirtschaftlich so stark, dass wir auch ein Jahr ohne internationalen Fußball verkraften können", erklärte Dortmund-Boss Watzke am Sonntag.

Am Dienstag treten die Dortmunder gegen Galatasaray an – in der Champions League, wo alles perfekt läuft. "Es ist eine verrückte Situation, aber es ist unsere – und damit müssen wir umgehen", erklärt Klopp.

Tauziehen um Reus

Noch dazu kündigt sich ein Wechsel von Top-Spieler Marco Reus zu den Bayern an. Um 25 Millionen Euro fixe Ablöse können die Münchner zuschlagen, mit seinem zwischenzeitlichen 1:0 hatte der Offensivgeist wieder seine Klasse gezeigt. Watzke schimpft auf den Chef des Konkurrenten: "Der Stil von Karl-Heinz Rummenigge hat auf der nach oben hin offenen Heuchel-Skala einen ganz hohen Wert." Rummenigge hatte die Ausstiegsklausel von Reus in aller Öffentlichkeit diskutiert.

Bei den Bayern, wo David Alaba als offensiv ausgerichteter Innenverteidiger wieder seine Klasse zeigte, ist nach den beiden späten Treffern zum Sieg alles in bester Ordnung. "Es ist ein schönes Gefühl, Dortmund geschlagen zu haben – auch wenn sie tabellarisch nicht da stehen, wo sie hingehören", gestand Thomas Müller.

Ungeschlagen und mit 24 Punkten auf dem Konto arbeiten die Münchner am nächsten Alleingang durch die Bundesliga. Die drohende Langeweile ist den Bayern, die sich am Mittwoch in der Königsklasse für das Achtelfinale qualifizieren können, egal. "Die Liga ist für die Spannung verantwortlich, nicht wir", erklärte Sammer.

Eine Pluspunkt des Rekordmeisters ist, dass Könner wie Franck Ribery noch eingetauscht werden können. Der Lohn für den vor allem in Halbzeit zwei starken Auftritt war der verdiente Erfolg dank Toren des ehemaligen Dortmunders Robert Lewandowski (72. Minute) und von BVB-Schreck Arjen Robben (85./Foulelfmeter).

"Mitleid muss man nicht haben, Dortmund ist eine Supermannschaft, die werden wieder hochkommen", prophezeite Robben. Und Guardioala erklärte: "Es war vor der Pause eine große Lektion für uns, was wir besser machen wollen bis zum Ende der Saison."

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