Der Tag, als Madjer mit Ferse Geschichte schrieb

Der Tag, als Madjer mit Ferse Geschichte schrieb
Der Algerier erzielte im Finale in Wien für Porto gegen Bayern ein legendäres Tor, das eine Sensation einleitete.

Es war zu einer Zeit, als es in Wien noch hip war, seine Schadenfreude öffentlich zu zeigen, wenn eine deutsche Fußballmannschaft gerade verloren hatte – besonders dann, wenn das just dem damals besonders unbeliebten FC Bayern widerfuhr.

Also war es kein Wunder, dass an jenem 27. Mai 1987 im Wiener Praterstadion 25.000 eigentlich neutrale Österreicher mit den Kickern des FC Porto feierten, nachdem diese die Münchner im Finale des Europapokal der Landesmeister sensationell mit 2:1 besiegt hatten.

Das Meistercup-Finale 1987 ist legendär. Nicht, weil es so ein besonders tolles Spiel war, sondern wegen eines tollen Tores, das in die Fußball-Geschichte eingegangen ist.

Fersler

Es fiel in der 77. Minute: Der FC Bayern, der als großer Favorit in die Partie gegangen war, lag zu diesem Zeitpunkt durch ein Tor von Ludwig Kögl 1:0 in Führung, bis die große Stunde von Rabah Madjer schlug. Der Algerier stand mutterseelenalleine im Strafraum, als er von Juary den Ball zugespielt bekam. Weil dieser von einem Bayern-Verteidiger abgefälscht worden war, konnte er ihn nur noch mit der Ferse ins Tor schießen. Und das tat er so lässig und locker , als wäre es das einfachste auf der Welt.

"Das war spontan. Die Entscheidung, den Ball so zu nehmen, ist in Sekundenbruchteilen gefallen. Man muss nur treffen. Das gehört zu den Fähigkeiten eines Spielers", sagt der heute 56-Jährige über sein berühmtestes Tor: "Ich bin sehr stolz, dass die Leute noch heute darüber reden."

Madjers Tor entschied das Finale allerdings nicht, es war ja nur das 1:1. Portos zweiter Treffer fiel lediglich drei Minuten später. Wieder war es eine Co-Produktion von Madjer und Juary.

Dieses Mal traf der Brasilianer, der erst zur Pause eingewechselt wurde. Kurz danach war die Sensation perfekt. "Es war eine Explosion der Gefühle, ein toller Moment", sagt Madjer heute über seinen größten Erfolg.

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