Der Erfolg gab Gludovatz Recht

Der Erfolg gab Gludovatz Recht
Emanuel Schreiner, Spieler bei der SV Ried, spricht über seinen Ex-Trainer und wie es bei Ried weitergeht.

Emanuel Schreiner ist einer der "jungen Wilden", die von Paul Gludovatz profitiert haben: Vom Bankerldrücker beim LASK zum Stammspieler bei der SV Ried. Nach dem Abgang von Gludovatz spricht der Oberösterreicher im KURIER-Interview über seine Ziele mit der SV Ried.

Wie hast du als Spieler von der Trennung von Paul Gludovatz erfahren?
Emanuel Schreiner:
Zuerst über Zeitungen und Internet, ich habe gelesen, dass er mit Sturm verhandelt. Am Montag im Training hat uns der Präsident (Anm. Johann Willminger) gesagt, dass Gludovatz nicht mehr bei uns ist und wie es weiter geht. Also zuerst nur aus den Medien, am Montag, als es fix war, haben sie es uns mitgeteilt.

Bringt diese Situation Unruhe in die Mannschaft?

Nein, es bringt keine Unruhe in die Mannschaft, der Trainer war in letzter Zeit krank und wir haben nur mit Gerhard Schweitzer und Michael Angerschmid trainiert.  Wir wissen was wir machen müssen und es wird sich nicht viel ändern. Mit dem Trainerteam passt alles, die Mannschaft versteht sich gut mit Schweitzer und Angerschmied. Es ist genau so, wie  auch zuvor mit Paul.

Verfolgen Schweitzer und Angerschmid die gleiche Philosophie wie Paul Gludovatz?

Ja, sie haben die gleiche Philosophie wie Paul. Gerhard Schweitzer und Gludovatz haben ja auch schon beim österreichischen U-20-Team gemeinsam gearbeitet.

Wie war dein Verhältnis zu Paul Gludovatz?

Das ist schwer zu sagen. Es war ein ganz normales Trainer-Verhältnis.  Paul ist in der Öffentlichkeit gut aufgetreten, und so war er auch im Training. Er ist ein super Trainer, der Erfolg hat ihm Recht gegeben.

Vom Absteiger zum Bundesligisten

Du hast es beim LASK nicht geschafft dich durchzusetzen. War es für dich daher eine leichte Entscheidung zu Ried zu wechseln und war Gludovatz an deinem Wechsel beteiligt?
Erst nachdem der Wechsel fix war, habe ich im Urlaub mit ihm telefoniert. Er hat mir gesagt, was ich machen soll und wie ich mich vorbereiten soll. Es war für mich natürlich eine leichte Entscheidung. Vom Absteiger zum Bundesligisten, da kann man nur ja sagen.

Wie sehr hat dir Gludovatz‘ Förderung von jungen Spielern bei der Entwicklung als Fußballer geholfen?
Es war nicht nur Paul, der mir in Ried weitergeholfen hat. Hier sagt dir ein jeder was einem noch fehlt und was man noch braucht, damit man spielen kann. Man muss genau diese Sachen umsetzten und an sich arbeiten. Ich habe auch körperlich noch sehr viel an mir arbeiteten müssen.

Du hast dich in Laufe dieser Saison als Stammspieler etabliert. Fürchtest du nach dem Abgang von Gludovatz um deinen Stammplatz?

Wenn ich weiter Gas gebe und an mir arbeite mache ich mir keine Sorgen. Mit meiner Leistung in der Frühjahrssaison bin ich noch nicht zufrieden. Langsam komme ich aber wieder in die Gänge, genauso wie die ganze Mannschaft.  Nach den vier Frühjahrsniederlagen und zuletzt mit einem Sieg und einem Unentschieden ist ein Ruck durch die Mannschaft gegangen.

Ist die Partie am Mittwoch gegen Admira schon ein Entscheidungsspiel um die Europa League Plätze beziehungsweise um den Meistertitel?

Entscheidungsspiel kann man nicht sagen. Keine Mannschaft ist in dieser Saison konstant und jeder kann patzen. Wir wollen trotzdem gewinnen und werden alles versuchen.

Dein Vertrag läuft noch bis 2014. Was willst du mit der SV Ried noch erreichen?

Diese Saison wäre lässig, wenn wir wieder den ÖFB-Cup gewinnen und in der Meisterschaft ist alles möglich. Einige Mannschaften können mitspielen und durch unseren Aufwärtstrend sind wir wieder gut drauf. Wir gehören auch zu den Mannschaften die um die Meisterschaft mitspielen können.

Jubiläumsspiel gegen Real Madrid

Gibt es für dich einen Wunschtrainer für die nächste Saison?
Schweitzer und Angerschmied werden  nicht bleiben. Ich habe gelesen, dass Schweitzer nicht Cheftrainer werden will. Ich habe keinen Wunschtrainer, ich kenne die anderen Trainer nicht. Und ich glaube kaum dass wir einen Trainer bekommen, den ich vorher beim LASK oder Austria Lustenau hatte. Stefan Reiter wird sicher den richtigen Trainer holen. Er wird darauf achten, dass der neue Trainer weiter auf junge Spieler setzt und die Philosophie von Ried lebt.

Für welchen Verein würdest du gerne mal spielen?

Ich denke derzeit nur an Ried und will hier Gas geben und weiter meine Leistungen bringen.  Dann kommt alles ganz von selbst.

Was waren für dich bisher deine Karriere-Highlights?

Mein Bundesliga-Debüt beim LASK war ein absolutes Highlight, dann ist es steil bergab gegangen (lacht). Seitdem ich bei Ried bin, geht es wieder bergauf. Es ist toll. dass ich jetzt Stammspieler bin. Bei den Spielen gegen Eindhoven war ich zwar nur Ersatz, aber die Stimmung im Stadion war einfach geil.

Das Jubiläumsspiel gegen Real Madrid (Anm. 100 Geburtstag vom Linzer ASK) würdest du nicht als Highlight bezeichnen?

Das habe ich schon ganz vergessen (lacht). Natürlich das Spiel gegen Real Madrid  war auch ein absolutes Karriere-Highlight.

Zum Abschluss bitte ich dich noch um einen Tipp: Wer wird Meister?

Ja wir (lacht), also ich muss ja Ried sagen. Diese Saison ist verrückt, es können viele Mannschaften schaffen, aber ich glaube an uns.

Steckbrief Emanuel Schreiner

Geburtsdatum: 02.02.1989

Familienstand: ledig

Größe/Gewicht: 179 cm / 74 kg

Beruf: Bürokaufmann

Bei SV Ried seit: Sommer 2011

Position: Verteidiger

Lieblingsverein: FC Barcelona

Hobbys: Tennis, Skifahren

Bisherige Vereine:
Austria Lustenau, Lask

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