Kulovits: „Abschied von Rapid war Schock“

APA4182012 - 30052011 - BAD TATZMANNSDORF - ÖSTERREICH: Teamspieler Stefan Kulovits während einer Pressekonferenz des ÖFB am Montag, 30. Mai 2011, in Bad Tatzmannsdorf. Österreich wird am 03. Juni 2011 ein EM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland bestreiten. APA-FOTO: HERBERT NEUBAUER
Mit 30 wagte Stefan Kulovits seinen ersten Transfer und fand in Sandhausen sein neues Glück.

Als längstdienender Rapidler wurde Stefan Kulovits aus finanziellen Gründen verabschiedet. Der Neustart bei Sandhausen ist dem defensiven Mittelfeldspieler mit der Nummer 31 gelungen: Beim 0:0 gegen Aalen am Freitag trug der fünffache Teamspieler im Finish sogar die Kapitänsschleife. Auch Wolfgang Knallers Sohn Marco spielte, weil sich der Stammgoalie verletzt hatte.

Im KURIER-Interview spricht Kulovits über ...

... sein Debüt ohne Rapid-Logo auf der Brust als 30-Jähriger Es war ein Abtasten. Ich hab’ mir schon noch schwer getan. Umso schöner, dass ich am Schluss der Kapitän war.

... das sportliche Niveau Fußballerisch ist Rapid besser. Hier in Sandhausen wird sehr viel Wert gelegt auf den körperlichen Bereich und die Taktik. Damit kann ich mich identifizieren. Ich bin auch gleich zum Vize-Kapitän ernannt worden. Das ist eine Ehre.

... die Stadt Sandhausen Sandhausen ist etwas ganz Kleines. Auch das Stadion und der Verein sind klein, alles wird familiär geführt. Gleich ums Eck liegt Heidelberg – das ist eine geile Stadt.

... den Ruf der Österreicher Früher hat in Deutschland keiner auf uns gewartet. Aber es ist besser geworden, das hängt auch mit David Alaba zusammen.

... den Abstiegskampf Uns traut niemand etwas zu. Von den 17 anderen Trainern haben 17 gesagt, Sandhausen steigt ab. Ich habe mich aber dennoch gegen die Angebote von Rapids Europacup-Gegner Asteras Tripolis und Petah Tikva aus Israel entschieden, weil mir die zweite deutsche Liga taugt. Da gibt’s echte Kracher in geilen Stadien.

... den Abschied von Rapid Die Nachricht, dass ich keinen Vertrag mehr bekomme, war ein großer Schock. Rapid war 17 Jahre mein Leben, das kann ich nicht einfach so aufgeben. Ich bin zum ersten Mal weg vom Verein, der Familie, den Freunden und meiner Geburtsstadt.

... das von Rapid zurückgezogene Vertragsangebot Ursprünglich sollte verlängert werden, die Kürzungen waren mir aber zu stark. Als wir noch einmal verhandeln wollten, wurde auch das erste Angebot zurückgezogen, weil sie aus finanziellen Gründen nicht einmal mehr das einhalten konnten. Eines Tages möchte ich dennoch zurück zu Rapid.

... arbeitslose Ex-Kollegen und Freunde wie Katzer, Payer, Dober oder Prager Die Zeiten, in denen man nur auf das richtige Angebot warten musste, sind vorbei. Es gibt immer mehr junge Spieler, die gefördert werden und viel billiger sind. Ich war ehrlich überrascht, dass es bei mir so gut gelaufen ist.

Kommentare