Das Milliardengeschäft Fußball boomt

Der FC Barcelona bezahlt seine Stars fürstlich.
UEFA-Report: Europas Top-Klubs und Top-Ligen sind weiterhin wirtschaftlich auf Expansionskurs.

Es ist das Jahreszeugnis für den europäischen Klubfußball: Diese Woche veröffentlicht die UEFA zum neunten Mal den sogenannten "Club Licensing Benchmarking Report". Der KURIER hat sich durch die 126 Seiten dicke wirtschaftliche Analyse des Geschäftsjahres 2016 gewühlt und die interessantesten Zahlen herausgefiltert.

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Milliarden Euro betrugen die Lohnkosten bei den 20 Vereinen der englischen Premier League. Damit wendete jeder Klub im Durchschnitt 153,9 Millionen Euro für Gehälter auf. Das ist mehr als doppelt so viel wie in der deutschen Bundesliga, die mit 75,3 Millionen Euro pro Klub auf Rang zwei der Gehaltsrangliste liegt.

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Milliarden Euro gaben die Klubs der Premier League im Sommer 2017 für neue Spieler aus. Insgesamt erwirtschafteten die 20 Vereine ein Transferminus von 772 Millionen Euro. Die Klubs der spanischen Primera División, die sportlich im UEFA-Ranking klar die Nummer eins sind, erwirtschafteten auf dem Transfermarkt einen Überschuss. Ausgaben von 659 Millionen stehen Einnahmen von 667 Millionen gegenüber.

1,470

Milliarden Euro lukrierte die Premier League aus Sponsorenverträgen. Das sind im Schnitt 73,5 Mio. € pro Verein und zwölf Prozent mehr als im Jahr davor. Die deutsche Bundesliga folgt mit 1,104 Milliarden Euro (61,3 Mio. € pro Verein) auf Platz zwei vor der spanischen Primera División mit 632 Millionen Euro (31,6 Mio. € pro Verein).

781

Millionen Euro Umsatz erwirtschaften die 20 Klubs der englischen Premier League insgesamt aus dem Ticketverkauf. Das sind im Schnitt 39 Mio. € pro Verein. Im Vergleich zur Vorsaison ist das eine Steigerung um sieben Prozent. Die deutsche Bundesliga (488 Mio. €) und die spanische Primera División (464 Mio. €) folgen auf den Plätzen zwei und drei, beide Ligen konnten ebenfalls Steigerungen von drei bzw. acht Prozent vermelden.

689

Millionen Euro Einnahmen verbuchte Manchester United. Das ist eine Steigerung um 169 Millionen im Vergleich zum vergangenen Geschäftsjahr. Damit stieß der Europa-League-Sieger Real Madrid vom Thron. Die Königlichen kamen auf einen Umsatz von 620 Millionen Euro (+42 Mio. €) – wie auch der FC Barcelona. Die Katalanen stei-gerten ihre Einnahmen um 59 Millionen Euro. Unter den 30 einnahmenstärksten Klubs kommen zwölf aus England. Darunter sind mit Newcastle (Platz 23/mittlerweile aufgestiegen) und Aston Villa (Platz 30) zwei Vereine, die in der Saison 2016/'17 in der zweiten Liga spielten.

561

Millionen Euro Schulden hat Manchester United. Das sind fünf Prozent mehr als im Geschäftsjahr zuvor, obwohl der Umsatz um 169 Millionen Euro gestiegen ist. Im Schuldenranking folgen Benfica Lissabon (309 Mio. €), Inter Mailand (303 Mio. €) und Juventus Turin (283 Mio. €).

418

Millionen Euro hat Paris Saint-Germain im Sommer 2017 in neue Spieler investiert. Mit der Ablöse für Neymar (222 Mio. €) wurde auch ein neuer Weltrekord aufgestellt. Über 200 Millionen Euro investierten sonst nur noch Manchester City (249) und AC Milan (235). Chelsea gab genau 200 Millionen Euro aus. Der FC Barcelona, der dank des Neymar-Verkaufs einen Überschuss von 34 Millionen Euro auf den Transfermarkt erwirtschaftete, wendete 193 Millionen auf.

372

Millionen Euro an Gehältern bezahlte Barcelona an seine Stars und damit um neun Prozent mehr als im Jahr zuvor. Auf den Plätzen folgten vergangene Saison Manchester United (321 Mio. €) und Champions-League-Sieger Real Madrid (307 Mio. €). Die Engländer erhöhten die Gehälter um satte 21 Prozent.

358

Millionen Euro Einnahmen lukrierte Monaco aus Transfergeschäften (Verkäufe, Leihen) im Sommer 2017. Die Monegassen gaben 102 Millionen Euro für neue Spieler aus und machten einen Gewinn von 256 Millionen Euro auf dem Transfermarkt. Mit Barcelona (226 Mio. €), Chelsea (197 Mio. €), Juventus (128 Mio. €) und Everton (107 Mio. €) waren vier weitere Klubs bei den Spielerverkäufen im dreistelligen Millionenbereich.

135

Millionen Euro nahm Arsenal London aus dem Verkauf von Eintrittskarten ein. Das sind rund fünf Millionen Euro pro Heimspiel. Noch um 300.000 Euro mehr lukrierte Real Madrid aus dem Ticketverkauf pro Spiel. Insgesamt nahmen die Königlichen 132 Millionen Euro durch das Ticketing ein.

79.653

Fans lockte Dortmund im Schnitt pro Heimspiel an. Barcelona (78.034) und Manchester United (75.290) folgen im Ranking.

41.516

Zuschauer durchschnittlich pro Spiel kamen in der deutschen Bundesliga ins Stadion. Das sind zwar um fast 1500 weniger als in der Saison zuvor, aber immer noch deutlich mehr als in der Premier League (35.809).

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