Rapid stolpert wieder über einen Zwerg

APA13701314-2 - 14072013 - LINZ - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT SI - (v. l. n. r.) Brian Behrendt, Marcel Sabitzer und Harald Pichler (SK Rapid Wien) während der ersten Runde des ÖFB-Cup zwischen LASK Linz und SK Rapid Wien am Sonntag, 14. Juli 2013, in Linz. APA-FOTO: EXPA/JÜRGEN FEICHTER
Die Hütteldorfer scheiden in der ersten Cup-Runde beim Regionalligisten LASK aus.

Rapid darf sich glücklich schätzen, dass in der Bundesliga keine Regionalligisten spielen. Denn gegen diese können die Hütteldorfer offenbar nicht gewinnen. Nach dem 0:1 im Viertelfinale am 16. April gegen Pasching schied Rapid am Sonntag in der ersten Runde der neuen Cup-Saison gegen Regionalliga-Meister LASK mit einem 4:5 im Elfmeterschießen aus.

Nachdem es nach 120 Minuten 0:0 gestanden war, traf von den zehn Schützen nur der Rapidler Marcel Sabitzer nicht. Seinen Schuss wehrte LASK-Keeper Pavao Pervan ab. „Da gehört auch Glück dazu. Ich habe die Ecke erraten und bin glücklich, dass uns diese Überraschung gelungen ist“, sagte der 25-Jährige.

Dass der LASK das Elfmeterschießen erreichen konnte, lag auch an der nicht existenten Chancenverwertung von Rapid. Die Linzer hatten nur in der ersten Hälfte Möglichkeiten: Barry (24.) scheiterte an der Latte, Freudenthaler (37.) und Vujanovic (43.) an Rapid-Keeper Novota. Danach kam der Slowake erst wieder im Elfmeterschießen zu Einsatz und wurde bei den lässigen verwandelten Penaltys regelrecht verhöhnt.

Für Rapid-Coach Zoran Barisic war die Niederlage schnell erklärt: „Wir haben unsere Chancen nicht verwertet. Das ist das einzige, das ich meinen Spielern vorwerfen kann.“

Vergebene Chancen

Trimmel, Grozurek und Pichler vergaben in der ersten Hälfte gute Möglichkeiten, nach der Pause fiel der LASK stark zurück, Rapid vermochte die größer werdenden Räume nicht mit erfolgreichen Torabschlüssen zu nützen. Sabitzers Kopfball wurde von LASK-Keeper Pervan an die Latte gelenkt (50.), bei Schaubs gefühlvollem Schlenzer an die Latte war der Linzer chancenlos (55.). In der selben Minute retteten seine Verteidiger bei einem Schuss von Grozurek.

„Wir lassen uns trotzdem nicht von unserem Weg abbringen“, sagte Barisic und erinnerte mit diesem Satz an seinen Vorgänger Peter Schöttel, der nach der Cup-Blamage gegen Pasching gehen hatte müssen. „Es ist ja nicht so, dass wir verdient ausgeschieden sind. Das Glück wird schon wieder zurück kommen“, hofft Barisic.

Steffen Hofmann konnte am Sonntag nicht spielen. Der Kapitän hatte sich den Rücken verrissen und schon am Freitag gegen Paris pausiert. Vielleicht waren das Freitag-Spiel und der Tag der offenen Tür am Samstag doch keine gute Vorbereitung auf das Cup-Duell.

Ruf nach Veränderung

Während die Rapid-Fans mit ihren „Vorstand-raus-Rufen“ unerhört bleiben, scheint der Unmut ihrer Linzer Kollegen Folgen zu haben. Präsident Peter Michael Reichel kündigte am Sonntag an: „Ich werde sicher nicht mehr an vorderster Front stehen.“ Wie seriös die Angebote der Investoren sind, werden die nächsten zwei Wochen zeigen.

Karl Daxbacher (LASK-Trainer): "In erster Linie war das eine körperliche Gewaltleistung meiner Mannschaft. Wir sind körperlich nicht auf dem Stand, auf dem wir sein sollten. Es wollten schon drei, vier Spieler raus wegen Krämpfen. Dann ist uns aber auch das Glück beiseite gestanden bei Stangenschüssen. Wir haben schon im ganzen Frühjahr wenig Treffer in der Meisterschaft bekommen. Nach schwächerem Beginn sind wir besser ins Spiel gekommen, waren dem Führungstreffer auch näher."

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Wir haben die Torchancen, die wir gehabt haben, nicht rein gemacht. Wir haben genug Torchancen gehabt. Der LASK hat nur verteidigt und für das Spiel nach vorne fast überhaupt nichts getan - außer bei der einen Cornerserie. Wir haben agiert, waren ständig initiativ. Fünf Zentimeter links, rechts oder runter und wir gehen in Führung. Leider ist es uns nicht geglückt. Ich habe meiner Mannschaft überhaupt nichts vorzuwerfen. Nur die Torchancen müssen einfach sitzen. Wir haben mit dem Cup nicht so gute Erfahrungen gemacht in den letzten Jahren, sind aber trotzdem auf einem guten Weg. Wir lassen uns von dem nicht abbringen."

Wacker Innsbruck (4:0 in Allerheiligen) und Red Bull Salzburg, das mit einem 9:0 in St. Florian den höchsten Sieg in der ersten Runde feierte, stiegen im Gegensatz zu Rapid souverän in die zweite Runde auf. Diese wird am 6. August ausgelost und am 24./25. September gespielt.

Innsbruck ging gegen den steirischen Regionalligisten Allerheiligen durch Hauser schon in der 9. Minute in Führung, Bergmann erhöhte in der 20. Minute auf 2:0. Danach war es eine problemlose Angelegenheit für die Tiroler. "Es war von unserer Seite souverän", freute sich auch Trainer Roland Kirchler.

Auch Salzburg machte schnell alles klar. Hinteregger (10.), Meilinger (14.), Borges (18.) und Ilsanker (36.) sorgten für eine ruhige zweite Halbzeit für die Roten Bullen, nach der Pause legte Soriano mit einem Hattrick innerhalb von 13 Minuten (54., 58., 67.) nach.

Neben acht Bundesligisten haben auch alle neun Vereine der Ersten Liga (Aufsteiger Liefering war nicht spielberechtigt) den Aufstieg geschafft.

LASK Linz (Regionalliga Mitte) - SK Rapid Wien (Bundesliga) 0:0 n.V. (0:0), 5:4 im Elfmeterschießen

SV Allerheiligen (Regionalliga Mitte) - FC Wacker Innsbruck (BL) 1:4 (0:3)
Tore: Prejac (90.) bzw. Hauser (9.), Bergmann (20.), Wernitznig (37., 49.)

Union St. Florian (Regionalliga Mitte) - Red Bull Salzburg (BL) 0:9 (0:4)
Tore: Hinteregger (10.), Meilinger (14.), Borges (18.), Ilsanker (36.), Soriano (55., 59., 68.), Mane (74.), Nielsen (87.)

Kommentare