Constantinis Bekenntnis zu Verlierern

Constantinis Bekenntnis zu Verlierern
Ein gereizter Constantini brach die Pressekonferenz, auf der er den Kader fürs Deutschland-Spiel bekannt gab, schnell ab.

Es gibt sie noch, die theoretische Chance auf die EM-Qualifikation vor den Spielen in Deutschland am 2. September und vier Tage später gegen die Türkei. Deshalb wären Veränderungen im Teamkader nach sechs Niederlagen in den vergangenen sieben Spielen durchaus naheliegend.

Doch nicht für Dietmar Constantini. Der Teamchef lässt alles beim Alten und setzt auch beim Qualifikations-Doppelpack auf das in den Ergebnissen gar nicht so Bewährte: "Der Kader ist ein Bekenntnis zu meinen Spielern. Ich will sie nach den Niederlagen nicht strafen." Der einzige Unterschied zum Kader gegen die Slowakei (1:2) ist die vorläufige Reduktion auf 22 Mann, weil der 23. vom letzten Test (Roman Kienast) am Montag w.o. geben musste. Am Sonntag sollen noch zwei Spieler, die sich aufdrängen, nachnominiert werden.

Ganz sicher nicht zum Team stoßen wird Andreas Ivanschitz, der beim Treffer für Mainz gegen Schalke (2:4) von Teamchef-Assistent Manfred Zsak vor Ort beobachtet wurde. "Jeder Trainer hat seinen Kopf und forciert manche Spieler, andere nicht. Vielleicht hätte sich jemand eine Einberufung verdient, ich sehe aber keinen Grund dafür, etwas zu ändern", erläuterte Constantini den fortgesetzten Verzicht auf den Ex-Teamkapitän.

Mehr Chancen hat Marko Arnautovic, der Constantini angerufen hat ("Mal schauen, ob seine Versprechungen halten") und auf Abruf nominiert wurde. Nur im erweiterten Kader ist auch Liga-Topscorer Roland Linz, dem die geplante Kontertaktik zum Verhängnis wurde. Constantini: "Für einen Strafraumstürmer ist Deutschland auswärts halt etwas anderes als Kapfenberg zu Hause."

Kurioser Abgang

Constantinis Bekenntnis zu Verlierern

Die Pressekonferenz wurde vom Teamchef übrigens nach nur zwölf Minuten abgebrochen. Zur Feststellung eines Journalisten, dass die Defensivarbeit zuletzt nicht funktioniert hätte, meinte Constantini "Ganz ein Schlauer. Das habe ich ja überhaupt noch nie gehört", stand auf und verließ den Saal.

Später meinte der Trainer, der sich scheinbar von einem "Spaziergänger" kritisiert fühlte, noch: "Nur wenn einer glaubt, er muss im Internet eine Taktikseite machen, heißt das noch nicht viel."

Der Kader:

Tor: Christian Gratzei (Sturm Graz/8 Länderspiele/0 Tore), Pascal Grünwald (Austria Wien/0/0), Helge Payer (Rapid Wien/20/0)

Abwehr: Ekrem Dag (Besiktas Istanbul/6/0), Christopher Dibon (Admira/1/1), Aleksandar Dragovic (FC Basel/12/0), Christian Fuchs (Schalke 04/42/1), Florian Klein (Austria Wien/9/0), Manuel Ortlechner (Austria Wien/7/0), Emanuel Pogatetz (Hannover 96/44/2), Paul Scharner (West Bromwich Albion/35/0), Thomas Schrammel (Rapid Wien/1/0)

Mittelfeld: David Alaba (Bayern München/11/0), Julian Baumgartlinger (1. FSV Mainz 05/14/0), Jakob Jantscher (Red Bull Salzburg/9/1), Zlatko Junuzovic (Austria Wien/14/0), Stefan Kulovits (Rapid Wien/4/0), Daniel Royer (SV Ried/3/0), Manuel Weber (Sturm Graz/1/0)

Angriff: Martin Harnik (VfB Stuttgart/25/5), Erwin Hoffer (Eintracht Frankfurt/25/4), Marc Janko (Twente Enschede/21/7)

Auf Abruf: Hans-Peter Berger (Admira/0/0); Marko Arnautovic (Werder Bremen/11/4), Andreas Hölzl (Sturm Graz/10/2), Roland Linz (Austria Wien/39/8), Stefan Maierhofer (Red Bull Salzburg/17/1), Franz Schiemer (RB Salzburg/19/4)

Anmerkungen: Scharner ist im ersten Spiel gegen Deutschland gesperrt. Der Kader wird am Wochenende von derzeit 22 noch auf 24 Spieler aufgestockt.

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