CL: Unter Heynckes müllert es wieder

Der unter Ancelotti auf die Bank verbannte Thomas Müller brachte Bayern auf die Siegerstaße. Auch Paris Saint-Germain konnte glänzen.

Unter dem zurückgekehrten Bayern-Trainer Jupp Heynckes läuft es für die Müncher wieder rund - auch für den unter Carlo Ancelotti oft auf die Bank verbannten Thomas Müller. Der Deutsche erzielte beim 3:0-Heimsieg der Bayern gegen Celtic Glasgow das Führungstor. Im Parallelspiel schlug Paris Saint-Germain den FC Anderlecht gar mit 4:0. Torreich ging es auch in London zu - Chelsea und die Roma trennten sich 3:3. In Turin rettete Mario Mandzukic dem Vorjahresfinalisten Juventus einen Heimsieg über Sporting.

United mit Pflichtsieg, Benfica am Boden

In Gruppe A kam Manchester United zu einem eher glanzlosen 1:0-Erfolg bei Benfica Lissabon. Der englische Rekordmeister erfüllte damit die Pflicht und bleibt auch nach drei Spieltagen ohne Punktverlust. Marcus Rashford erzielte nach 64 Minuten das einzige Tor der Partie. Die Portugiesen, die in einer hitzigen Schlussphase Luisao mit Gelb-Rot verloren, hatten in den letzten zehn Minuten noch zwei gute Chancen auf den Ausgleich, am Ende steht aber der dritte Sieg für die Red Devils.

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Soccer Football - Champions League - S.L. Benfica vs Manchester United - Estadio da Luz, Lisbon, Portugal - October 18, 2017 Manchester United's Marcus Rashford in action with Benfica's Diogo Goncalves REUTERS/Pedro Nunes
Im Parallelspielfeierte der FC Basel beim Gastspiel gegen ZSKA Moskau den zweiten Sieg der Gruppenphase. Mann des Abends war Taulant Xhaka: Der Schweizer traf nicht nur nach knapp einer halben Stunde zur verdienten 1:0-Führung der Gäste (29.), sondern legte auch den zweiten Treffer durch Ex-Salzburger Dimitri Oberlin in der Nachspielzeit auf (90.+1). In der Tabelle liegt Manchester United mit der Maximalpunktzahl von neun Zählern voran, Basel liegt mit sechs Punkten vor Moskau und Benfica. Die Portugiesen sind nach wie vor punktelos und müssen ernsthaft um die K.o.-Phase zittern.

Zweiklassengesellschaft in München und Anderlecht

In Gruppe B zeigte Bayern München, was unter Jupp Heynckes alles möglich ist. Gegen Celtic Glasgow ließen die Münchner nichts anbrennen, machten schon in der ersten halben Stunde praktisch alles klar. Thomas Müller traf nach Vorarbeit von Robert Lewandowski zum 1:0 (17.), Joshua Kimmich erhöhte nach 29 Minuten auf 2:0. Die überlegenen Bayern, bei denen David Alaba auf der linken Abwehrseite durchspielte, schalteten danach einen Gang zurück, der groß aufspielende Arjen Robben legte nach 51 Minuten per Eckball das 3:0 durch Mats Hummels auf. Danach brachen die Schotten zusammen und hatten auch Glück, dass die Bayern im Abschluss bisweilen zu inkonsequent agierten.

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Soccer Football - Champions League - R.S.C. Anderlecht vs Paris St Germain - Constant Vanden Stock Stadium, Brussels, Belgium - October 18, 2017 Paris Saint-Germain’s Neymar in action with Anderlecht's Leander Dendoncker REUTERS/Eric Vidal
Mangelnde Konsequenz kann man Paris Saint-Germain nicht vorwerfen. Die Franzosen - angeführt vom "Wunder-Trio" Neymar, Edinson Cavani und Kylian Mbappe - zerlegten den RSC Anderlecht in Belgien mit 4:0. Mbappe eröffnete den Torreigen schon in der 3. Minute nach Vorlage von Marco Verratti. Cavani legte kurz vor der Pause das 2:0 nach, diesmal leistete Mbappe die Vorarbeit. Das 3:0 fiel durch einen großartig getretenen Freistoß von Neymar persönlich. Das 4:0 fällt in die Kategorie Geschenk: Leander Dendoncker vertändelte den Ball, Angel di Maria fing das Spielgerät ab und überhob Anderlecht-Keeper Matz Sels sehenswert zum Endstand.

Atletico blamiert sich in Aserbaidschan

In Gruppe C hat Neuling Qarabag Agdam in Unterzahl den ersten Punkt in der Fußball-Champions-League geholt. Der Außenseiter aus Aserbaidschan erkämpfte am Mittwoch beim einzigen schon um 18 Uhr angepfiffenen Spiel des Tages daheim gegen Atletico Madrid ein 0:0 und spielte dabei ab der 75. Minute sogar mit einem Mann weniger. Dino Ndlovu hatte nach einer "Schwalbe" im Strafraum der Spanier die gelb-Rote Karte erhalten. Atletico, der Finalist von 2014 und 2016, ist damit in Gruppe C auch nach dem dritten Spiel noch ohne Sieg. Im Kampf um das Erreichen der K.o.-Runde gegen Chelsea und AS Roma stehen Griezmann und Co. mit dem Rücken zur Wand.

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Soccer Football - Champions League - Qarabag FK vs Atletico Madrid - Olympic Stadium, Baku, Azerbaijan - October 18, 2017 Atletico Madrid’s Antoine Griezmann looks dejected after the match REUTERS/David Mdzinarishvili

Im zweiten Spiel der Gruppe trennten sich der FC Chelsea und die AS Roma in einer hitzigen Partie an der Stamford Bridge mit 3:3. Chelsea war durch Treffer von David Luiz (11.) und Eden Hazard (37.) bereits früh mit 3:0 vorangelegen, Aleksandar Kolarov brachte die Gäste aber noch vor der Pause wieder heran (40.). Nach dem Seitenwechsel schlug die Roma doppelt zu: Edin Dzeko traf binnen sechs Minuten gleich zwei Mal (64., 70.) und brachte die Gäste in Führung. Eden Hazards zweiter Treffer rettete dem englischen Meister vor heimischem Publikum einen Punkt.

Mandzukic rettet Juventus

InGruppe D ließ der FC Barcelona bei seinem 3:1-Heimsieg gegen Olympiakos Piräus wenig anbrennen. Dimitrios Nikolaou brachte die Hausherren per Eigentor nach 18 Minuten in Führung. Die Katalanen mussten ab Minute 42 in Unterzahl spielen - Gerard Pique sah für ein unnötiges Handspiel die zweite Gelbe Karte und musste schon vor der Pause unter die Dusche. Das änderte am Spielverlauf wenig, nach einer Stunde erhöhte Lionel Messi auf 2:0 (61.). Nur drei Minuten später legte er das 3:0 durch Lucas Digne auf. Dass Nikolaou sein Eigentor mit einem Treffer ins richtige Netz kurz vor Schluss wettmachte, war nur noch Kosmetik.

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Juventus' forward from Croatia Mario Mandzukic (C) scores despite Sporting's Argentinian defender Jonathan Silva during the UEFA Champions League Group D football match Juventus vs Sporting CP at the Juventus stadium on October 17, 2017 in Turin. / AFP PHOTO / Marco BERTORELLO
Juventus Turin kam im Parallelspiel erst in der Schlussphase zum eigentlich fest eingeplanten Sieg gegen Sporting Lissabon. Die Portugiesen gingen in Turin gar nach 12 Minuten durch ein Eigentor von Alex Sandro in Führung. Miralem Pjanic stellte nach 29 Minuten aber den Gleichstand her. Danach drückte Juventus auf die Führung, lief sich aber immer wieder in der ruppig auftretenden portugiesischen Defensive fest. Erst der eingewechselte Douglas Costa brachte nur Sekunden nach seinem Auftritt die Wende: Eine schöne Flanke zur Mitte fand Mario Mandzukic, der den Ball zum 2:1-Endstand über die Linie beförderte.

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