Christian Fuchs: "Ich werde nicht mehr nervös"

Fuchs fühlt sich in Leicester wohl, zu Hause ist er aber in New York.
Der Leicester-Profi über Familie, den Verlust seines Stammplatzes im Verein und seinen Abflug im Jahr 2019.

Fußball und Weihnachtsferien bedeuten für die englischen Fußballprofis harte Arbeit. 23. Dezember gegen Manchester United, 26. Dezember bei Watford, 30. Dezember in Liverpool, 1. Jänner daheim gegen Huddersfield. So lautet das Programm von Leicester, dem Verein von Aleksandar Dragovic und Christian Fuchs.

Der 31-jährige Linksfuß Fuchs ist das dritte Jahr in der englischen Kleinstadt, hat mit dem Franzosen Claude Puel seit Oktober schon den vierten Trainer und ist Ende November zum dritten Mal Vater geworden.

KURIER: Gratulation zur Geburt Ihrer ersten Tochter!

Christian Fuchs: Danke. Es war ein überwältigendes Erlebnis.

Sie sind diesmal nach New York geflogen, um bei der Geburt dabei zu sein. War das ein Problem für Trainer Claude Puel?

Überhaupt nicht. Er hat mir gleich fünf Tage frei gegeben. Da merkt man, wenn jemand Kinder hat.

Sie haben das Tottenham-Spiel verpasst, dann den Stammplatz in der Startelf verloren.

Es gibt im Leben wichtigere Dinge als Fußball. Ich bin noch immer so glücklich, dass ich meine Tochter auf die Welt kommen gesehen habe. Außerdem war Leicester danach ja erfolgreich. Wenn wir gewinnen, ist es super.

Aber wollen Sie nicht wieder Ihren Stammplatz?

Jeder Profi will spielen. Aber ich bin so lange im Geschäft, ich werde nicht mehr nervös. Wenn ich meine Leistung bringe, werde ich wieder spielen.

Wie lange werden Sie noch in Europa spielen?

Mein Vertrag läuft bis 2019, dann bin ich vier Jahre in Leicester. Das ist genug, auch wenn es noch die Möglichkeit für ein Engagement in Europa geben wird. In eineinhalb Jahren gehe ich in die USA, weil ich meine Kinder aufwachsen sehen will.

Wie schaut derzeit das Familienleben aus?

Nach den fünf Tagen, die ich für die Geburt meiner Tochter Katherine Ray frei hatte, ist mein jüngerer Sohn, Anthony, mit mir nach England geflogen. Freitag ist dann meine Frau Raluca mit Ethan nach England gekommen. Der muss am 2. Jänner aber wieder zur Schule, weshalb sie am 1. Jänner wieder nach New York fliegen.

Aber just um die Feiertage haben Sie nicht viele freie Tagen, absolvieren vier Spiele.

Das ist hier in England halt so. Da wird einem nicht fad, und für die Familie bleibt ja auch noch etwas Zeit.

Apropos Zeit: Sie haben noch eine Modelinie und eine Fußballakademie.

Vor den Feiertagen ist #NoFuchsGiven sehr gut gelaufen, aber insgesamt ist die Modelinie sehr gefragt. Und mit der FoxSoccerAcademy haben wir vor Weihnachten hier in Leicester den Christmas Cup mit 200 Kindern. Viele der Projekte mache ich aber mit meiner Frau, weshalb wir da viel gemeinsam machen.

Was sagen Sie als ehemaliger Teamkapitän zum scheidenden Teamchef Marcel Koller?

Er hat viel für das Nationalteam geleistet. Es war eine erfolgreiche Zeit.

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