Christian Fuchs freut sich auf "Heimspiel"

Der Niederösterreicher spricht über das EM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland in "seinem" Stadion.

Auf Christian Fuchs wartet am Freitag (20.45 Uhr/live ORF eins, KURIER.at-Liveticker) in Gelsenkirchen in gewissem Sinne ein Heimspiel. Der Linksverteidiger tritt mit Österreichs Fußball-Nationalteam in der EM-Qualifikation gegen Deutschland in der Arena "AufSchalke" an, wo er seit seinem Wechsel von FSV Mainz 05 zu Schalke 04 im Sommer zu Hause ist.

"Ich hoffe, dass ich nicht in die falsche Kabine reingehe", schmunzelte Fuchs. "Aber bisher war ich in diesem Stadion ohnehin öfter als Gast, ich kenne also noch den Weg." Im Vorjahr verließ der Niederösterreicher die Arena mit Mainz als Sieger, positive Erfahrungen machte Fuchs mit dem rund 60.000 Zuschauer fassenden Stadion auch in dieser Saison. Alle vier Pflichtspiel-Auftritte - zwei in der Bundesliga, je einer im Europa-League-Play-off und im Match um den deutschen Supercup gegen Borussia Dortmund - wurden gewonnen.

"Auf Schalke" schönstes Stadion Deutschlands

Kein Wunder also, dass der 25-Jährige von seiner neuen Heimstätte schwärmt. "Für mich ist es das schönste Stadion Deutschlands. Innen ist es wie in einem Hotel. Dass wir in der EM-Quali dort spielen dürfen, ist großartig." Mit der Situation, "AufSchalke" der Auswärtsmannschaft anzugehören, hat Fuchs kein Problem. "Jetzt muss ich eben auf der anderen Spielfeldseite aufwärmen, und meine Mitspieler sprechen österreichisch."

Der 42-fache Internationale (1 Tor) hofft, am Freitag einem ähnlichen Pfeifkonzert wie vor knapp zwei Wochen bei seiner Rückkehr nach Mainz zu entgehen. "Es werden viele Schalke-Fans im Stadion sein, hoffentlich werde ich von ihnen gut empfangen."

Während Fuchs auf Applaus hoffen darf, kann sich ein Spieler in den Reihen des Gegners auf Missfallenskundgebungen gefasst machen. "Manuel Neuer (Anm.: im Sommer von Schalke zu Bayern gewechselt) wird sicher gebührend begrüßt werden", meinte Fuchs mit ironischem Unterton. "Aber ich habe es in Mainz am eigenen Leib erfahren: Das ist nicht schön, wenn man vom ganzen Stadion ausgepfiffen wird."

Erfurcht hält sich in Grenzen

Keine Angst vor Unmutsäußerungen der Fans muss wohl Mario Götze haben, auch wenn der Jungstar für Schalkes Erzrivalen Borussia Dortmund spielt. "Um ihn gibt es derzeit einen extremen Hype. Er hat sehr viel Spaß am Kicken und spielt unbeschwert", sagte Fuchs über den 19-Jährigen, der so wie WM-Torschützenkönig Thomas Müller sein direkter Gegenspieler sein könnte.

Trotz der deutschen Offensiv-Kapazunder hält sich bei Fuchs die Ehrfurcht vor dem dreifachen Weltmeister, der mit einem Sieg über Österreich das Ticket für die EURO 2012 in Polen und der Ukraine lösen würde, in Grenzen. "Wir sind zwar krasser Außenseiter, doch trotzdem hat man in Wien gesehen, dass wir mit einer engagierten Leistung mithalten können."

Das Kollektiv muss funktionieren

Eine engagierte Leistung wird vor allem von Marko Arnautovic nötig sein, ansonsten könnte der von Teamchef Dietmar Constantini gewährte Vertrauensvorschuss schnell wieder aufgebraucht sein. "Ich halte nichts davon, wenn über ihn wie in der Vergangenheit zu euphorisch oder wie zuletzt zu negativ berichtet wird", erklärte Fuchs.

Der Niederösterreicher hat aber auch Verständnis dafür, dass der Werder-Bremen-Legionär verstärkt im Fokus steht. "Weil er ein exzellenter Spieler ist, der viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Aber er ist nur ein Spieler von 23. Wichtig ist, dass das Kollektiv funktioniert, nicht, was ein Einzelner zu leisten imstande ist."

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