Chelsea trennt sich von Trainer José Mourinho

José Mourinhos Zeit bei Chelsea ist abgelaufen.
Nur rund sieben Monate nach dem Meistertitel kommt es zu einer "einvernehmlichen Trennung".

Chelsea hat nach einem katastrophalen Saisonverlauf in der Premier League die Reißleine gezogen und die Trennung von Trainer Jose Mourinho verkündet. Der englische Meister bestätigte am Donnerstag den "einvernehmlichen" Abschied des portugiesischen Star-Coaches. In 16 Runden holte Chelsea bei neun Niederlagen nur vier Siege und befindet sich als 16. nur einen Punkt von der Abstiegszone entfernt.

Mourinho arbeitete in seiner zweiten Amtszeit bei den "Blues" seit Sommer 2013 beim Klub. Zuvor betreute er Chelsea bereits zwischen 2004 und 2007. Er ist mit drei Meistertiteln, einem FA-Cup-Sieg und drei Liga-Cup-Titeln der erfolgreichste Trainer in der 110-jährigen Geschichte des Vereins. Sein Vertrag wäre nach einer Verlängerung im August noch bis 2019 gelaufen. Zuletzt gab es aber offenbar ein Zerwürfnis des streitbaren 52-Jährigen mit der Mannschaft.

Im Vereins-TV hatte Mourinho einige seiner Profis erneut scharf kritisiert. "Ja, ich bin frustriert wegen einiger Spieler", polterte er dabei. Namen nannte er keine. Nach den Meisterfeiern im Sommer waren "The Special One" und seine Schützlingen noch ein Herz und eine Seele gewesen. Nun retteten Mourinho auch die nach wie vor große Loyalität der Fans sowie der Aufstieg ins Champions-League-Achtelfinale nicht den Job. Zu schlecht waren die Resultate in der Liga.

Chelseas Leistungen sind völlig inkonstant, vor allem in Heimspielen. Vor dieser Saison hatten die Londoner unter Mourinho nur 5 von 249 Partien an der Stamford Bridge verloren, seit der Sommerpause sind es 4 von 8. Nach dem 1:2 bei Überraschungsspitzenreiter Leicester City am Montag hat Chelsea den schlechtesten Saisonstart seit 1978/79 vorzuweisen. Medien spekulierten seit Tagen über ein Schicksalsspiel gegen Sunderland am Wochenende.

Auge auf Guardiola

Chelsea-Eigentümer Roman Abramowitsch kam dem nun zuvor. Wie britische Medien sogleich spekulierten, hat auch der Russe ein Auge auf Bayern-Coach Josep Guardiola geworfen. Der Spanier soll die Münchner bekanntlich im Sommer verlassen. Als Interimstrainer könnte bis dahin der Niederländer Guus Hiddink das Team betreuen.

Der Abschied von seinem erklärten Lieblingsklub bringt Mourinho immerhin eine gehörige Abfindung ein. Laut BBC-Angaben soll sich diese aber nicht in der spekulierten Größenordnung von 40 Millionen Pfund bewegen. Mourinho soll "nur" seine Jahresgage erhalten haben, die sich auf 12 Millionen Pfund (16,48 Mio. Euro) beläuft.

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