Europas Elite ist wieder am Ball

Rot-weiß-rote Stammgäste: Dragovic (links) und Alaba sind mit Kiew bzw. Bayern mittendrin in der Königsklasse.
Am Dienstag beginnt das Achtelfinale – mit einigen Österreichern und viel Brisanz.

Der Weg zum Finale nach Mailand am 28. Mai ist noch weit – und er beginnt am Dienstag. Worauf sich die Fans vor dem Achtelfinale freuen dürfen.

Die Österreicher

Die österreichischen Fußballer sind längst nicht mehr nur bei den Nachbarn in Deutschland gefragt: Gleich fünf rot-weiß-rote Legionäre scheinen bei vier Achtelfinalisten in den offiziellen Champions-League-Kadern auf: Während David Alaba (Bayern) und Aleksandar Dragovic (Kiew) erste Wahl sind, gehören Marco Friedl (Bayern), Philipp Lienhart (Real Madrid) und Sinan Bytyqi (Manchester City) vorerst noch zum wertvollen Talente-Reservoir bei ihren Arbeitgebern.

Das erste Schlagerspiel

Erster Spieltag, erster Höhepunkt: In Paris fordert am Dienstag der französische Meister PSG den englischen Titelträger Chelsea (20.45 Uhr/live SRF2). Während die Londoner in der Premier League weiter den Anschluss suchen (Rang 12), eilt das Pariser Starensemble um Zlatan Ibrahimovic zur nächsten Meisterschaft – 24 Punkte beträgt der Vorsprung auf den Zweiten in der Ligue 1. Bereits im Vorjahr war für die Londoner im Achtelfinale gegen Paris Endstation, weshalb Chelsea-Interimstrainer Guus Hiddink, der die Mannschaft zuletzt merkbar stabilisieren konnte, die Außenseiterrolle dankend annimmt: "Wir müssen taktisch sehr gut agieren, weil die Ambitionen von PSG sehr hoch sind. Sie wollen die Champions League gewinnen, um jeden Preis."

Die wahre Elite

Die Königsklasse wird immer mehr zu einem elitären Zirkel, in dem die Besten untereinander bleiben. Ins Achtelfinale schafften es geschlossen alle amtierenden Meister aus den größten Ligen Europas: England (Chelsea), Spanien (Barcelona), Frankreich (PSG), Deutschland (Bayern), Italien (Juventus), Niederlande (Eindhoven), Russland (Zenit), Ukraine (Dynamo Kiew), Portugal (Benfica). Die einzige Überraschung der Gruppenphase lieferte Englands Rekordmeister Manchester United mit dem blamablen Out.

Das Zidane-Debüt

Zurück auf die große Bühne des Fußballs kehrt Zinédine Zidane. Und der dreifache Weltfußballer steht bei seiner Champions-League-Premiere als Cheftrainer von Real Madrid bereits mächtig unter Druck: Die Champions League ist der einzig verbliebene Bewerb, in dem sich der Rekordtitelträger (zehn Siege) noch realistische Chancen auf einen Pokal in dieser Saison machen darf: Im spanischen Cup nach einer peinlichen formalen Panne disqualifiziert, in der Meisterschaft bereits vier Punkte (bei einem Spiel mehr) hinter dem Dauerrivalen FC Barcelona. Ein Scheitern im Achtelfinale an AS Roma wäre für Real Madrid kaum zu verkraften. Immerhin stimmt bisher die Bilanz unter Zidane: Seit der Franzose Anfang Jänner das Kommando übernommen hat, gab es in sechs Spielen fünf Siege und ein Remis (Torverhältnis 22:6).

Der Fluch des Titelträgers

Es ist ein Kuriosum der Champions League, dass seit ihrer Gründung in der Saison 1992/’93 noch kein Verein den Titel verteidigen konnte. Heuer versucht es zum dritten Mal der FC Barcelona – und die Katalanen starten in Topform in die K.-o.-Phase. Erst am Sonntag fertigten Messi, Neymar, Suárez und Kollegen in der spanischen Liga den Tabellen-Achten aus Vigo mit 6:1 ab und sorgten mit einem sehenswerten Elfer-Trick für Aufsehen (zum Video): Schütze Messi schoss nicht, sondern tippte den Ball nur leicht an. Der in den Strafraum eilende Suárez musste nur noch einschieben. Die spanische AS schrieb vom "Elfmeter des Jahrhunderts", die Real Madrid verbundene Marca hingegen von einer "völlig respektlosen Aktion".

Die letzte Mission mit Pep

Er zieht im Sommer weiter nach Manchester (zu City), hat allerdings vorher in München noch etwas zu erledigen. Stellt Startrainer Pep Guardiola den stolzen Bayern am Saisonende nicht den Champions-League-Pokal in den prallen Trophäenschrank, dann wird sein dreijähriges Engagement beim deutschen Rekordmeister unvollendet bleiben – 25. Meistertitel hin, elftes Double her. Allein die Aufgabe im Achtelfinale kommende Woche könnte für einen Vorrunden-Sieger schwieriger kaum sein: Bayern-Gegner Juventus Turin hat die vergangenen 13 Pflichtspiele alle gewonnen.

Champions League: Spielplan, Ergebnisse

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