Abschied mit Anstand für Dragovic und Kiew

Nach dem 1:3 in Kiew bekommt es Dragovic (hinten) wieder mit David Silva zu tun.
Der Wiener steht mit Dynamo gegen Manchester City vor einer fast unlösbaren Aufgabe.

Manchester City hat seine Ambitionen in dieser Saison gänzlich auf die Champions League gerichtet. In der Liga zuletzt lustlos agierend, streben die "Citizens" am Dienstag (20.45 Uhr) den erstmaligen Sprung ins Viertelfinale der Königsklasse an. Dieser sollte nur noch Formsache sein. Gegner Dynamo Kiew mit ÖFB-Teamverteidiger Aleksandar Dragovic reiste mit einer 1:3-Hypothek auf die Insel.

"Wunder gibt es keine. Umso mehr sind wir jetzt auf Wiedergutmachung aus, wir wollen unser wahres Gesicht zeigen und ein gutes Spiel abliefern", sagte Dragovic vor der Partie im Etihad Stadium. Vor dem zweiten Achtelfinal-Rückspiel am Dienstag ist die Ausgangslage offener. Atletico Madrid empfängt PSV Eindhoven, vor drei Wochen trennten sich die beiden Mannschaften mit einem 0:0.

Ohne Konstanz

Für Manchester kam in den vergangenen beiden Jahren zweimal das Aus im Achtelfinale gegen den FC Barcelona. Ein neuerliches Scheitern in der ersten K.o.-Runde verhindern könnte nun nur jene Wankelmütigkeit, die City heuer zur Genüge gezeigt hat. Erst am Wochenende setzte es ein enttäuschendes 0:0 bei Norwich. Auf Platz vier liegend muss City nun gar um die Qualifikation für die kommende Champions League bangen.

Trainer Manuel Pellegrini wurde bereits Amtsmüdigkeit nachgesagt, wird der Chilene doch im Sommer von Pep Guardiola abgelöst. Im Europacup will Pellegrini aber noch einmal Klub-Geschichte schreiben, obligatorisch warnte er vor dem Gegner. "Wir haben eine gute Ausgangslage, aber noch ist es nicht vorüber. Es wäre schlecht, wenn wir glauben, dass wir schon weiter sind", sagte der 62-Jährige, der Dynamo als "große Mannschaft" bezeichnete.

Die Ukrainer müssten für eine Überraschung aber schon über ihren Schatten springen. Kiew hat in England noch keines seiner 13 Pflichtspiele gewonnen und dabei gleich 11 verloren. Trainer Sergej Rebrow gab sich keinen Illusionen hin. "Wir haben das enorme Potenzial von City im Hinspiel gesehen. Vor allem im Angriff sind sie sehr schwer zu stoppen", meinte der ehemalige England-Legionär, der bei Dynamos letztem Viertelfinaleinzug 1999 auf dem Spielfeld stand.

Viel Arbeit für Dragovic

Dragovic wird in der Innenverteidigung gegen Sergio Aguero, David Silva und Co. erneut viel zu tun bekommen. Immerhin sammelte der 25-Jährige mit Dynamo nach der langen Winterpause wieder Matchpraxis. In der ukrainischen Liga gab es zwei Siege und den damit verbundenen Sprung auf Platz eins. Star-Angreifer Andrej Jarmolenko zeigte sich nach überstandenen Knöchelverletzung dabei wieder gut in Schuss. Auf ihn hofft Dynamo auch am Dienstag.

An Manchester hat zumindest Dragovic "ausgezeichnete" Erinnerungen. Mit dem FC Basel jubelte der Wiener im Herbst 2011 in der Champions League über ein 3:3 bei Citys Stadtrivale United. "Ich kehre sehr gerne nach Manchester zurück und hoffe natürlich, dass unser morgiger Auftritt ebenfalls positiv in Erinnerung bleiben wird", meinte Dragovic.

In Madrid geht Atletico als Favorit ins Rennen um den Aufstieg. Mit neun Toren in den jüngsten drei Spielen zeigte sich Spaniens Tabellenzweiter zuletzt treffsicher. Vor allem der Franzose Antoine Griezmann war nicht zu bremsen. Atletico kassierte in den vergangenen acht Pflichtspielen auch nur zwei Gegentreffer und blieb dabei ungeschlagen. Weniger überzeugend agierte hingegen zuletzt PSV. In der Liga gab es ein müdes 1:1 gegen Heerenveen. Trainer Phillip Cocu monierte danach, dass sich seine Kicker wohl schon mehr auf die Champions League konzentriert hätten.

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