Burgstaller: Dem Schlamassel entkommen

Burgstaller: Dem Schlamassel entkommen
Teamspieler Guido Burgstaller musste um seinen Ruf kämpfen. Nicht nur gegen Admira ist er eine Schlüsselkraft.

Es war ein klassischer Fehlstart. Kaum zu Rapid gewechselt, zog sich Guido Burgstaller einen Kreuzband-Einriss zu. Vor genau einem Jahr wurde der Kärntner fit, gegen die Admira – dem Gegner im Hanappi-Stadion (Samstag, 18.30 Uhr, Sky live) – gab er am 1. Oktober als Joker sein Debüt und verursachte mit einem unglücklichen Hands im Finish den Elfmeter zum 3:4.

Seither ist es sportlich bergauf gegangen. Der Lieblingsschüler von Trainer Schöttel ist wie in der gemeinsamen Zeit in Wiener Neustadt Stammspieler, wenn auch (oder gerade deshalb?) auf stetig wechselnden Positionen. Beim 3:0 gegen Saloniki war Burgstaller unermüdlich und wichtig. "Damit hat sich der Traum von der Europa League erfüllt, den ich schon beim Wechsel zu Rapid hatte", sagt der 23-Jährige. Als Belohnung wurde der Offensivspieler von Teamchef Koller gegen Deutschland als einziger Vertreter aus der Bundesliga eingesetzt.

Zeitungsinterviews gab er zuletzt trotzdem nicht – denn da war noch etwas. Am 22. Juli wurde Burgstaller bei einer rauschenden Party in Klagenfurt verhaltensauffällig und von der Polizei verhaftet. "Seither bin ich im Kopf stärker geworden. Ich hatte mir dieses Schlamassel  zuzuschreiben und hab’ mich selbst herausgezogen", erklärt der Teamspieler im KURIER-Gespräch. Ihm wurde bewusst, was es heißt, als Rapidler wahrgenommen zu werden: "Wenn mir das bei Wiener Neustadt passiert wäre, hätte keine Zeitung darüber berichtet."

Adrenalinschub

Für Schöttel war der Fall nach einer Aussprache und einem Spiel auf der Tribüne erledigt. Der beidbeinige Kämpfer, dem das bisher einzige Derby-Tor in der Ära Schöttel gelang, gilt beim Trainer als "Mann für die großen Spiele": "Vielleicht liegt das am Adrenalin, das ich dann noch mehr spüre." Das Geisterspiel gegen Rosenborg wird für ihn somit doppelt bitter.

Für die Weiterentwicklung "hilft das höhere Level im Europacup und im Team am meisten". Als Mannschaft sieht er Rapid gestärkt, "weil die Transfers super waren und die Philosophie des Trainers greift." Der geläuterte Burgstaller spielt dabei eine Schlüsselrolle. 

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