Wr. Neustadt verdirbt Knaller das Debüt

Neo-Admira Coach Walter Knaller hatte am Samstag nicht viel zu lachen.
Der neue Admira-Coach muss zusehen, wie seine Mannschaft im NÖ-Derby chancenlos ist.

Seit 1980, seit er aus St. Veit in die Südstadt gekommen war, ist Walter Knaller mit kurzen Pausen in verschiedensten Positionen eine der bestimmenden Figuren der Admira. Nun ist der Kärntner zum dritten Mal Cheftrainer geworden, zum dritten Mal soll der 55-Jährige seinen Klub vor dem Abstieg retten.

Und das wird dieses Mal eine Herkulesaufgabe: Bei der 0:3-Heimpleite im NÖ-Derby gegen Wiener Neustadt wurden die Schwächen des Schlusslichts schonungslos aufgedeckt: die extreme Fehleranfälligkeit in der Defensive und die totale Harmlosigkeit in der Offensive.

Die Wiener Neustädter mussten sich gar nicht besonders anstrengen, um bereits in der ersten Hälfte alles klar zu machen. Das 1:0 fiel aus dem ersten Torschuss: Koch konnte ungehindert flanken, Witteveen ungehindert aufköpfeln, Pichlmann ungehindert einschießen (24.). Auch beim zweiten Gegentor machten die Admiraner eine erbärmliche Figur: Hlinka konnte nach einer Ecke ungehindert einköpfeln (39.).

Sonst hatte die Admira meist den Ball, konnte damit aber so gar nichts anfangen. Immer wieder gab es Ballstafetten in der neutralen Zone, aber der Strafraum, dort wo es gefährlich wird, war eine Sperrzone, die die Admira-Stürmer nicht betraten.

Dafür glänzte ein Angreifer beim Gegner: Nach seinem Seitfallzieher zum 1:0 traf Pichlmann kurz nach der Pause nach unfreiwilliger Vorlage von Admira-Kapitän Windbichler mit der Ferse zum 3:0-Endstand – auch ihre dritte Offensivaktion hatten die Wr. Neustädter erfolgreich abgeschlossen (47.).

Vielleicht ist die Niederlage ja ein gutes Omen: Auch das jeweils erste Heimspiel der Ära 1 und 2 von Knaller brachte keinen Heimsieg (1995: 1:5 gegen Sturm; 2002: 0:0 gegen Kärnten), trotzdem wurde der Klassenerhalt, zwar dank glücklicher Fügungen, beide Male aber letztlich doch geschafft.

FC Admira Wacker Mödling - SC Wiener Neustadt 0:3 (0:2)

Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, 2.300, SR Ouschan.


Tore: 0:1 (24.) Pichlmann
0:2 (38.) Hlinka
0:3 (48.) Pichlmann

Admira: Leitner - Auer, Ebner, Windbichler, Katzer - Schick, Schachner (63. Rusek), Schwab, Domoraud - Sax (33. Mikus), Ouedraogo (46. Pranjic)

Wr. Neustadt: Vollnhofer - Pollhammer, M. Wallner (46. Freitag), Sereinig, Berger - M. Koch, Hlinka - Rauter, Witteveen, Martschinko (80. Fröschl) - Pichlmann (88. Dobras)

Gelbe Karten: Auer, Schick, Katzer bzw. Wallner, Sereinig, Koch

Tabelle

Walter Knaller (Trainer Admira): "Wir haben es nicht geschafft, den Gegner auszuspielen und waren bei hohen Bällen unterlegen. In der Pause war ich konsterniert aufgrund der Leistung. Jetzt heißt es in dieser Situation die Ärmel hochkrempeln. Was wir brauchen sind Protagonisten in der Mannschaft, die eine Niederlage auch persönlich nehmen. Die haben wir nicht."

Heimo Pfeifenberger (Trainer Wr. Neustadt): "Für uns war das heute ein sehr guter Tag, 3:0 auswärts passiert nicht so oft. Ich war vor allem mit ersten Spielhälfte zufrieden, haben die Admira da nicht ins Spiel kommen lassen. Es ist zwar nur eine Momentaufnahme, aber elf Zähler nach dem ersten Viertel sind gut für uns. Aber die Meisterschaft dauert noch sehr lange, und es gibt keine komfortable Situation für uns."

Thomas Pichlmann (Doppeltorschütze Wr. Neustadt): "Es wird bei mir von Woche zu Woche besser. Mannschaftlich waren wir sehr gut, haben sehr kompakt gespielt. Natürlich hat uns die Führung in die Karten gespielt, aber es war am Ende ein verdienter Sieg."

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