Altach zeigte Salzburgs Grenzen auf

„Ein paar Prozent an körperlicher und geistiger Frische haben gefehlt“, sagte Salzburg-Coach Zeidler
Der Selbstfaller am Samstag in Vorarlberg setzt den Meister gegen die Austria unter Druck.

Treffender und komprimierter als Martin Hinteregger kann man das 0:1 von Salzburg in Vorarlberg kaum analysieren: " Altach hat unser Spiel zerstört!" Nach nur zwei Runden auf Platz eins ist der Titelverteidiger diesen auch schon wieder los, liegt vor dem direkten Duell kommenden Samstag in Wien nun drei Punkte hinter der Austria.

Wenig hat gereicht, um den Salzburgern die erste Niederlage in der Bundesliga seit dem 1. August (1:2 zu Hause gegen Rapid) zuzufügen. Altach nützte die einzige herausgespielte Torchance, um den Erfolgslauf der Salzburger zu stoppen. Mit seiner Hand und seinem Gesäß bugsierte Roth den Ball nach einem Fehler des in den letzten Wochen so sicheren Salzburg-Keepers Alexander Walke ins Tor.

Trainer Damir Canadi hatte nach drei Niederlagen in Serie auf ganz einfache Dinge zurückgegriffen. Altach stellte die Räume in der eigenen Hälfte perfekt zu, ließ Red Bull keinen Platz zum Kombinieren, attackierte vor dem eigenen Strafraum forsch und provozierte jene Salzburger, die sich provozieren lassen (z.B. Naby Keita).

Das alleine reicht aber natürlich noch nicht, um Salzburg zu stoppen. Da müssen auch andere Parameter eine Rolle spielen, denn es ist ja nicht so, dass die Altacher Außer- und Ungewöhnliches umsetzten.

Aussetzer

Bei Salzburg klappte wenig bis nichts. Das Tempo war nicht hoch genug, um die Altacher Menschenmauer auszuspielen. Mit Valon Berisha, Takumi Minamino und Omer Damari waren drei Offensivspieler Totalausfälle. Und Jonatan Soriano ließ beim Stand von 0:0 eine Chance aus, die er normalerweise mit schlafwandlerischer Sicherheit verwandelt.

Dazu zeigte sich einmal mehr, dass es keine Alternativen gibt, wenn Salzburgs Kombinationsspiel nicht funktioniert. Auch, weil auf diese offensichtlich kein Wert gelegt wird.

Nur ein Beispiel: die Eckbälle. Acht hatten die Salzburger in Altach, eine Chance resultierte aus keinem einzigen, vielleicht auch, weil es keinen Eckball-Spezialisten in der Mannschaft gibt. So ein Spielertyp hat im System Red Bull aber offenbar keinen Platz.

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