Sturm überrascht mit Sieg über Salzburg

Grazer Jubel
Die Grazer besiegen den Meister mit 3:1.

Und doch sind schon Meister vom Himmel gefallen. Am Samstag in Graz erst gesehen: Vor allem in der ersten Hälfte inferiore Salzburger landeten gegen eine neuformierte Sturm-Elf unsanft auf dem Boden der Realität und verloren 1:3. Aber gut, noch haben die Bullen ja noch 35 Runden Zeit, das Ganze auszubügeln.

Sturms Kader wurde einer Frischzellenkur unterzogen. Sieht man vielleicht von Goalie Christian Gratzei ab, dem Jürgen Melzer des Fußballs, der sich immer wieder aus Krisen und Verletzungspausen herauskämpfte. Und es wirkte: Schon nach fünf Minuten begann die Saison für die Steirer mustergültig. Und mustergültig war die Aktion, mit der die serbisch-mazedonische Neuerwerbung Uros Matic die Salzburger Verteidigung schlecht aussehen ließ und am Ende auch noch Tormann Walke auf dem falschen Bein erwischte.

Die Salzburger, die angesichts des dichten Terminkalenders zahlreiche Änderungen vornahmen, unternahmen gelegentlich Vorstöße – brotlose Fußballkunst. Sturm blieb effizient, auch die zweite Chance wurde genutzt: Edomwonyi spielte den Ball in die Mitte, Heimkehrer Marc André Schmerböck traf nach 18 Minuten. Die Steirer waren wesentlich frischer und spritziger als der willenlose Meister. Und agiler noch als in der völlig verkorksten vergangenen Saison. Das wurde belohnt, aus einer Kombination zweier Ex-Rapidler resultierte das 3:0 Huspek spielte ideal auf Deni Alar, der traf. Salzburg hatte in der ersten Hälfte nicht eine Torchance.

Huspek hatte auch die große Chance nach Wiederbeginn, scheiterte aber an Walke. Soriano vergab dafür die bislang beste Möglichkeit der Gäste. Sturm blieb in dieser etwas matten zweiten Hälfte die bessere Mannschaft, ein Volleyschuss von Lykogiannis verfehlte nur knapp sein Ziel.

Getroffen hat hingegen Salzburgs Neuzugang Fredrik Gulbrandsen in der 82. Minute. Berisha vergab noch eine Chance für die Salzburger, der eingewechselte Kienast für die Gastgeber.

Schon am Dienstag müssen sich die Salzburger wieder bewähren. Da wartet in der Champions-League-Quali Partizani Tirana. Aber in dieser Form sind nicht einmal Albaner leichte Gegner.

SK Sturm Graz - Red Bull Salzburg 3:1 (3:0)

Graz, Merkur Arena, 8.593, SR Lechner.


Tore: 1:0 (6.) Matic
2:0 (18.) Schmerböck
3:0 (39.) Alar
3:1 (82.) Gulbrandsen

Sturm: Gratzei - Koch, Schoissengeyr, Spendlhofer, Lykogiannis - Jeggo, Matic - Huspek, Alar (75. Horvath), Schmerböck (83. Hierländer) - Edomwonyi (79. Kienast)

Salzburg: Walke - Lainer (67. Schwegler), Caleta-Car, Hinteregger, Ulmer - Laimer, Upamecano, Berisha - Lazaro, Dabbur (57. Gulbrandsen), Reyna (46. Soriano)

Gelbe Karten: keine bzw. Upamecano

Franco Foda (Trainer Sturm): "Wir haben in der ersten Halbzeit die Fehler von Salzburg ausgenutzt, im richtigen Moment sehr gute Konter gespielt und die Tore erzielt. In der zweiten Halbzeit war Salzburg überlegen, da sind wir zu tief gestanden. Heute waren wir sehr effizient, wir sind zufrieden und freuen uns. Wir werden das Spiel aber richtig einordnen und bodenständig bleiben. Wir haben in der Vorbereitung stark im taktischen Bereich gearbeitet und gehen unseren Weg. Heute war eine Mannschaft auf dem Platz, die 90 Minuten mit Herz gespielt hat."

Deni Alar (Torschütze Sturm): "Ich bin erleichtert, habe lange nicht gespielt, fühle mich aber schon sehr gut. In der ersten Halbzeit hatten wir ein perfektes Umschaltspiel. Das vertrauen des Trainerstabes tut gut. Es besteht keine Gefahr, dass wir abheben, wir müssen stets konzentriert sein. Die Stimmung im Stadion war unglaublich."

Oscar Garcia (Trainer Salzburg): "Es ist schwer gegen eine Mannschaft zu spielen, die aus drei Chancen drei Tore macht. Wir hatten vier neue Spieler im Vergleich zum Spiel in Liepaja, das war aber aufgrund von Verletzungen zum Teil notwendig. Wenn man es sich aussuchen kann, ist die Niederlage heute besser als am Dienstag in der Champions League gegen Tirana."

Valentino Lazaro (Spieler Salzburg): "Das Ergebnis ist gerecht, wir müssen anders in dieses Spiel gehen. Wir hatten sehr viele Ballverluste in der ersten Halbzeit. Sturm hat diese Räume für Konter genutzt, und die Chancen eiskalt verwertet. In der zweiten Halbzeit waren wir aktiver, aber auch da hatte Sturm noch Chancen auf weitere Tore."

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