Sturm trotzt Austria ein Remis ab

Djuricin (hi.) rettete vom Punkt einen Punkt für die Grazer.
Marco Djuricin bewahrt mit seinem Elfmeter-Tor die Grazer vor der nächsten Niederlage.

Das kickende "Fußvolk" der Austria war bereits am Freitag nach Graz gereist und ersparte sich so den Sturm in der Heimat Wien am Samstag. Der Gegner in Graz hieß auch Sturm – und war im Frühjahr ein Lüftlein. Am Samstag holten die Steirer aber gegen die Wiener ihren dritten Punkt im Frühjahr.

Bei der Austria durfte (auch ob der Erkrankung von Rogulj und der Sperre von Rotpuller) der zuletzt ausgemusterte Ortlechner wieder spielen und gewann den ersten Zweikampf: Er entschied im Duell der Kapitäne den Münzwurf gegen Sturms Gratzei für sich. Eine Torprämie hätte es zwei Minuten später fast für Austrias Salamon gegeben, er verfehlte aber knapp das Tor.

Die Grazer wollten das zuletzt recht plötzlich aufgetauchte Abstiegsgespenst vertreiben (vor dem Spiel wurde von Fans sogar Grödigs Ausgleich gegen Schlusslicht Innsbruck bejubelt). Die Wiener zeigten zwar phasenweise, dass sie die besseren Kicker anstellen, die Grazer arbeiteten aber beherzt. Sie mussten dies freilich oft in der eigenen Hälfte tun, die Wiener wurden gelegentlich aus Freistößen zumindest ein bisschen gefährlich. Bei Sturm fehlte einfach ein Spielgestalter, der beruhigend in die Hektik hätte eingreifen können. Schnell war das Spiel, zu schnell aber für die meisten Akteure beider Teams.

Wer immer den Begriff Fehlpass-Orgie erfunden hat – der Samstagabend in der halbgefüllten UPC-Arena bot lange Zeit ein passables Lehrbeispiel dafür. Erst nach einer Stunde Spielzeit, also ungefähr zur Prime Time (20.15 Uhr), sah man Fußballverwandtes. Zunächst vergab Sturms Djuricin, praktisch im Gegenzug köpfelte Ramsebner eine Freistoß-Flanke von De Paula ein. Sturm drängte, ein Zusammenstoß von Beric mit Lindner war kein Elfer, eventuell das Foul von Gorgon an Vujadinovic. Djuricin verwandelte zum 1:1. Und Sturm wittert Aufwind.

Der Bundesliga-Samstag in Bildern

UPC-Arena, 7.254, SR Schüttengruber

Tore:
0:1 (66.) Ramsebner
1:1 (87.) Djuricin (Foulelfmeter)

Sturm: Gratzei - Todorovski, Pfingstner, Vujadinovic, Hölzl - Schmerböck (71. Wolf), Hadzic, Offenbacher, F. Kainz - Beichler (71. Beric), Djuricin

Austria: Lindner - Dilaver, Ramsebner, Ortlechner, Suttner - Holland, Mader - De Paula (69. Gorgon), Jun (87. Stankovic), Salamon (69. Royer) - Hosiner

Gelbe Karten: Vujadinovic, Offenbacher, Beichler bzw. Ortlechner, Mader, Dilaver

Tabelle

Darko Milanic (Trainer Sturm): "Es war ein sehr schweres Spiel. Wir haben versucht, ohne Spielaufbau mit langen Bällen zu Chancen zu kommen und haben extrem viel gekämpft. Ich bin mit dem 1:1 zufrieden. Wir haben diesen Punkt verdient, es war sehr wichtig, wie die Spieler nach den letzten Spielen reagiert haben. Ich habe beim Freistoß vor dem 0:1 auch kein Foul gesehen."

Herbert Gager (Trainer Austria): "Spielerisch war die Partie nicht so gut, ziemlich zerfahren. Es gab viele Pfiffe des Schiedsrichters und Unterbrechungen. Nach der ersten Spielhälfte war das Unentschieden okay, aber nach unserer Führung wurde ein Foul gesehen, das keines war. Es ist unglaublich, unser Spieler köpfelt den Ball weg. Wenn das ein Foul war, dann müsste es 15 bis 20 Elfer pro Spiel geben."

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