Tor aus 70 Metern bei Sturm-Auswärtssieg

Die frühe Führung: Thorsten Schick (mi.) schockte mit seinem Tor nach 80 Sekunden die verunsicherten Wolfsberger.
Sturm gewinnt ein rassiges Pack-Derby in Wolfsberg. Offenbacher gelingt ein Traumtor.

Nach Klagenfurt wanderte der WAC aus, um Sturm Graz zum Pack-Derby zu begrüßen. 9.000 Fans sind für österreichische Verhältnisse sehr viel, im weiten Oval des Wörthersee-Stadions wirkten sie ein bisschen verloren, da rund zwei Drittel der Arena unbesetzt blieben. Und für die Kärntner Fans gab es sowieso nicht viel zu feiern: Sturm siegte 2:0, der WAC ist seit 4. Oktober (2:0 bei der Austria) sieglos.

Die Wolfsberger mussten schon nach 80 Sekunden einen Schreck verkraften: Die Sturm-Spieler machten dort weiter, wo sie am Samstag beim 3:0-Sieg bei der Austria aufgehört hatten. Nach einer schnell herausgespielten Aktion erzielte Thorsten Schick im zehnten Spiel für Sturm seinen zweiten Treffer. Die ideale Vorarbeit war von Djuricin gekommen.

Das Sturm-Hoch setzte sich also fort. Zumindest zu Beginn, allmählich dominierten Fouls die zunächst etwas zerfahrene Partie. Und die Chancen hatten die Gastgeber durch Zulj und Jacobo, der nur das Außennetz traf. Dann kam Sturm wieder, Zulj rettete aber bei einem Djuricin-Kopfball auf der Linie. Ein Beichler-Schuss verfehlte nur knapp das Ziel.

Eines ist gewiss: Sturm führte zur Pause aufgrund der Konterstärke nicht unverdient mit 1:0, so leicht wie gegen die Austria hatten es die Steirer aber dieses Mal nicht, die Kärntner waren defensiv konsequenter und standen auch besser.

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Nach der Pause taten die Gastgeber alles, um die Serie zu beenden, drückten vehement auf den Ausgleich. Dabei wurden die Wolfsberger, die mit einem Durchschnittsalter von 28,6 Jahren die älteste Startelf ihrer Bundesliga-Geschichte stellten, zunächst nur bedient gefährlich. Aller Anfang war schwer. Dann ging es rund. In der 62. Minute scheiterte Beichler im Eins-gegen-Eins-Duell an Goalie Kofler. Kurz darauf traf Stankovic die Querlatte. Und Beichler scheiterte abermals. Jetzt war endgültig wieder mehr Schwung in der Partie: Der eingewechselte Wernitznig verfehlte mit einem Schuss nur knapp das Tor. Einen Kopfball von Baldauf parierte der herausragende Grazer Goalie Gratzei. Dafür köpfelte Madl nach einem Konter an die Latte.

Der Anfang war gut für Sturm, so auch das Ende in der 90. Minute: Daniel Offenbacher traf aus rund 70 Metern zur Entscheidung – Kofler eilte aus seinem Tor und bediente den Sturm-Spieler, der den Ball ins Tor hob.

Klagenfurt, Wörthersee-Arena, 9.000, SR Grobelnik

Tore:
0:1 ( 2.) Schick
0:2 (90.) Offenbacher

WAC: Kofler - Standfest, Sollbauer, Rnic, Baldauf - M. Weber (86. Schwendinger), Hüttenbrenner - Kerhe, P. Zulj (70. Wernitznig), Jacobo - Silvio

Sturm: Gratzei - Ehrenreich, Madl, Spendlhofer, Klem - Hadzic, Offenbacher - Schick, M. Stankovic (79. Piesinger), Beichler (74. Gruber) - Djuricin (91. Tadic)

Gelbe Karten: Jacobo bzw. Hadzic, Gratzei

Dietmar Kühbauer (WAC-Trainer): "Ein Riesenfehler am Anfang und ein Riesenfehler am Schluss haben Sturm die beiden Tore ermöglicht. Meine Spieler haben alles versucht, aber uns fehlt einfach die Genauigkeit beim letzten Pass. Und der letzte Pass ist eben der wichtigste. Wir brauchen mehr offensives Durchsetzungsvermögen."

Franco Foda (Sturm-Trainer): "Das 1:0 war eine schöne Aktion, aber danach war ich mit der ersten Spielhälfte überhaupt nicht zufrieden. Wir waren zu unruhig am Ball. Nach der Pause haben wir es viel besser gemacht. Da haben wir die freien Räume genützt und zweimal mit Lattentreffern Pech gehabt."

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