Salzburg nach Sieg über Rapid Winterkönig

Jubel bei den Salzburgern, Enttäuschung bei Mario Pavelic.
Der Meister besiegt den Vizemeister durch Tore von Soriano und Keita mit 2:0.

Herbstmeister Austrias Selbstfaller am Samstag gegen Altach war es zu verdanken: Im letzten Bundesliga-Spiel des Jahres 2015 ging es um mehr als nur drei Punkte. Zwar ist der Winterkönig ein Titel ohne Wert, aber als Tabellenführer zu überwintern, ist schon ein psychologischer Vorteil.

Diesen genießt zum dritten Mal in Serie Meister Salzburg – dank eines 2:0-Heimsieges gegen einen müde wirkenden Titelkonkurrent Rapid. Red Bull reichte eine durchschnittliche Leistung, um einen ungefährdeten Erfolg einzufahren. Und je ein Tor der beiden besten Spieler des Winterkönigs in der Herbstmeisterschaft: Torjäger Jonatan Soriano und Spielmacher Naby Keita.

Spielerisch war der Schlager allerdings viel zu viele Phasen ein Abbild der gesamten Herbstsaison: ziemlich bescheiden. Beide Teams neutralisierten einander lange. Das Tempo war ziemlich niedrig, die Fehlpassquote dafür umso höher.

Warnschuss

Salzburg nach Sieg über Rapid Winterkönig
ABD0100_20151213 - SALZBURG - ÖSTERREICH: Red Bull Salzburg-Spieler Jonatan Soriano Casas jubelt am Sonntag, 13. Dezember 2015, während der tipico-Bundesliga-Begegnung zwischen Red Bull Salzburg und SK Rapid Wien in Salzburg über den Treffer zum 1:0. - FOTO: APA/KRUGFOTO
Erst nach 17 Minuten gab es so etwas ähnliches wie Torgefahr. Nach einer eher patscherten Abwehr von Rapid-Keeper Strebinger ging ein Keita-Kopfball von der Strafraumgrenze knapp neben das verwaiste Tor.

Besser wurde das Spiel um den Winterkönig auch danach noch nicht. Wieder dauerte es eine gute Viertelstunde, bis eine Mannschaft eine Chance hatte. Wieder war der Meister gefährlich: Berisha zwang Strebinger zu einer spektakulären Parade (31.).

Fünf Minuten später stand es dann doch verdient 1:0: Die Rapidler entblößten ihre Defensive, Salzburg konnte ohne Gegenwehr einen Konter lancieren. Soriano nahm die Einladung des viel zu schnell aus seinem Tor eilenden Strebinger dankend an (36.).

Und Rapid? Einige Male kamen die Hütteldorfer in den 47 Minuten der ersten Hälfte schon recht vielversprechend in die gegnerische Spielhälfte, doch Salzburg-Keeper Stankovic, der den an der Schulter verletzten Walke ersetzte, wurde nicht einmal geprüft.

Ausgleichschance

Salzburg nach Sieg über Rapid Winterkönig
ABD0096_20151213 - SALZBURG - ÖSTERREICH: Andreas Ulmer (r./Red Bull Salzburg) und Philipp Schobesberger (SK Rapid Wien) am Sonntag, 13. Dezember 2015, während der tipico-Bundesliga-Begegnung zwischen Red Bull Salzburg und SK Rapid Wien in Salzburg. - FOTO: APA/KRUGFOTO
Die zweite Spielhälfte musste irgendwie besser werden als die erste. Und siehe da: Rapid kam relativ schnell zur ersten Chance. Stankovic musste aber wieder nicht eingreifen, weil Kainz doch ziemlich weit neben das Tor schoss (53.).

Besser machte es ein Salzburger, auch wenn erst im zweiten Versuch: Keita bezwang Strebinger, der erneut das kurze Eck aufmachte – 2:0 (57.).

Die Wiener waren nun noch mehr gefordert. Doch die Strapazen einer intensiven Herbstsaison mit 33 Pflichtspielen waren nicht zu übersehen. Da änderten auch die personellen Korrekturen von Trainer Barisic wenig bis gar nichts. Ein Schuss des eingewechselten Alar in den zweiten Rang blieb die einzige Torannäherung.

Salzburg hat Rapid mit dem Sieg im direkten Duell auch in der Jahrestabelle 2015 überholt. Dank der besseren Tordifferenz ist der Meister auch in dieser Erster.

Ergebnisse, Tabelle

Red Bull Salzburg - SK Rapid Wien 2:0 (1:0)

Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 14.167 Zuschauer, SR Harkam.


Tore: 1:0 (36.) Soriano
2:0 (56.) Keita

Salzburg: C. Stankovic - Schwegler, Miranda, Caleta-Car, Ulmer - Schmitz, Laimer, Keita, Berisha (88. Sörensen) - Hwang (58. Minamino), Soriano (94. Oberlin)

Rapid: Strebinger - Pavelic, Sonnleitner, M. Hofmann, Stangl - Petsos, Schwab - Schobesberger (70. Alar), S. Hofmann (58. Grahovac), F. Kainz (85. Jelic) - Prosenik

Gelbe Karten: Schwegler bzw. S. Hofmann, Schwab

Thomas Letsch (Salzburg-Interimstrainer): "Ich freue mich für die Jungs, dass wir heute so eine starke Nummer abgezogen haben. Unsere Mannschaft hat als Einheit agiert, wir haben absolut Leidenschaft gezeigt. Der Titel des Winterkönigs ist nebensächlich, aber wir freuen uns darüber. Es zählt schon einiges. Es war wichtig, eng zu spielen und nichts zuzulassen. Zu Null zu spielen ist immer wichtig und essenziell für höhere Ziele."

Jonatan Soriano (Salzburg-Kapitän): "Wir haben verdient gewonnen. Es ist sehr wichtig, gegen Rapid zu gewinnen. Wir waren heute sehr gut. Es ist keine Überraschung, wir sind verdient auf dem ersten Platz."

Christian Schwegler (Salzburg-Außenverteidiger): "Wenn man das Spiel über 90 Minuten betrachtet, war das ein absolut verdienter Sieg. Wir wollten die Saison mit einem positiven Ergebnis abschließen. Wir wissen trotzdem, dass nicht alles gut war. Aber wir haben eine gute Ausgangsposition für das Frühjahr."

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Wir haben unsere Angriffe in der ersten Hälfte nicht so zu Ende gespielt, wie wir das normalerweise können. Auf der anderen Seite haben wir uns ein Kontertor eingefangen. Nach dem 0:2 war das Spiel erledigt. Trotzdem finde ich, dass die Mannschaft bis zum Schluss alles gegeben hat. Das spricht für ihren Charakter. Im Moment schmerzt es, jede Niederlage schmerzt. Wenn man die Saison Revue passieren lässt, dann schmerzt es aber weniger."

Stefan Stangl (Rapid-Außenverteidiger): "Wir haben zu wenig Chancen herausgespielt. Wir sind selbst schuld, wir hätten unsere wenigen Chancen klüger und effizienter fertigspielen müssen."

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