Salzburg nach Sieg über Austria "So-gut-wie-Meister"

Valentino Lazaro traf zum 1:0 für Salzburg.
Lazaro und Reyna schießen die Salzburger zu einem 2:0-Sieg.

Es sind Fantasten, die jetzt noch an eine Verlängerung des Titelkampfes glauben. Oder trockene Theoretiker. Nach dem 2:0 bei der Austria führen die Salzburger drei Runden vor Schluss mit neun Punkten Vorsprung auf Rapid – und dies bei einem besseren Torverhältnis. Aber eben, rein rechnerisch...

Freilich, auch in Salzburg weiß man, dass das Gastspiel in Wien den Titel brachte. Den siebenten in der Red-Bull-Ära, den zehnten insgesamt. Die Austria hat Platz drei noch nicht endgültig abgesichert. Drei Punkte dahinter lauert die Admira.

Die Wiener starteten mit verändertem Auftreten. Nicht nur, weil mit Rotpuller in der Verteidigung eine auffällige Erscheinung aufgrund einer Sperre nicht dabei sein durfte, sondern weil Trainer Thorsten Fink erstmals in dieser Saison das 4-2-3-1-System links liegen ließ und mit einem 4-4-2 inklusive Mittelfeld-Raute zum Tag der Arbeit rief.

Hoher Besuch

Das Publikum bestach eher durch Qualität denn durch Quantität. Unter den rund 7500 Zuschauern waren unter anderem Teamchef Marcel Koller und US-Teamchef-Assistent Andreas Herzog (als TV-Experte) zu finden. Auch Ernst Baumeister war da, ein violettes Urgestein und zugleich Trainer der Admira, dem Konkurrenten um Platz drei – soviel zu den zwei Seelen in einer Brust.

Sie alle hatten kaum Platz genommen, als Gorgon in Minute eins Tormann Walke prüfte. In der Folge eröffnete sich ein Schlagabtausch, bei dem die Austria um einen Tick gefährlicher war. Sie setzte auf den schnellen Kayode, einen ständigen Unruheherd, an schlechten Tagen auch ein eifriger Sammler von Vielflieger-Punkten. Bis zur nächsten Chance dauerte es eine Viertelstunde, es folgte ein weiterer Gorgon-Test für Walke, dieses Mal mit Köpfchen. Nach weiteren neun Minuten vergab Grünwald nach einem fein gespielten Konter die nächste Austria-Chance.

Salzburg spielte lange dort gefällig, wo es niemandem weh tut, auch, weil die Wiener kompakt standen.

Schlechte Handarbeit

Bis zur 36. Minute: Der Meister ging mit seiner ersten richtigen Chance durch Valentino Lazaro nach einem langen Kopfball-Zuspiel von Soriano in Führung. Die Verteidiger Shikov und Martschinko ließen den 20-Jährigen laufen. Unnötig: Dem Tor war ein Einwurf von Larsen direkt zum Gegner vorangegangen. Kurz darauf beinahe das 2:0, ein regulärer Treffer von Reyna wurde wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht gegeben. Kurz vor der Pause hatte Friesenbichler Pech, er traf die Außenstange, Kayode vergab den Nachschuss.

Wehgetan hat sich Soriano, der Spanier musste ausgewechselt werden. Es folgten kaum Höhepunkte. Ein Grünwald-Schuss auf die Fantribüne wurde da schon bejubelt.

Gefährlicher war ein Kopfball von Windbichler. Die Austria drückte noch vergeblich auf den Ausgleich, als Tormann Almer nach vorne ging, traf Reyna aus der eigenen Hälfte.

Fazit: Menschen mit Bluthochdruck lebten an diesem Nachmittag eher ungefährlich.

Ergebnisse, Tabelle

FK Austria Wien - Red Bull Salzburg 0:2 (0:1)

Wien, Generali Arena, 7.513, SR Harkam.


Tore: 0:1 (36.) Lazaro
0:2 (93.) Reyna

Austria: Almer - Larsen (88. De Paula), Windbichler (82. Venuto), Sikov, Martschinko - Holzhauser - Serbest, Gorgon, Grünwald - Friesenbichler, Kayode

Salzburg: Walke - Schwegler (50. Lainer), Miranda, Caleta-Car, Ulmer - Bernardo, - Lazaro, Laimer (92. Pehlivan), Berisha, Reyna - Soriano (56. Schmitz)

Gelbe Karten: Martschinko bzw. Schwegler, Ulmer

Kommentare