Bundesliga: Salzburg gehen die Gegner aus

Ein Bild, das man in der Bundesliga zurzeit oft sieht: Der Torjubel der Salzburger.
Unterfordert in der Bundesliga: Salzburg braucht stärkere Gegner - am Mittwoch kommt Malmö.

Es ist eine Kombination aus Realismus und Resignation: Damir Canadi war am Samstagabend schon zufrieden, weil seine Altacher Mannschaft in der Red-Bull-Arena nicht 1:6 (wie Rapid) oder 0:8 (wie Grödig) verloren hatte, sondern nur mit 0:5. "Wir haben in Salzburg die wenigsten Tore bekommen."

Okay, der Wiener trainiert den Bundesliga-Aufsteiger. Trotzdem musste man ganz genau zuhören, um glauben zu können, was Canadi nach dem Debakel, das im Ergebnis gar nicht die Unterlegenheit seiner Mannschaft widerspiegelte, so alles erzählte: "Von uns war es ein sehr ordentliches Spiel. Wir haben sehr viel investiert und auch vom taktischen Konzept sehr viel richtig gemacht. Wir sind nicht unzufrieden mit dem, was wir heute geleistet haben."

Canadis Fazit sagt viel über den Zustand der Bundesliga aus. Die Gegner haben sich längst mit der Überlegenheit der Salzburger abgefunden. Sechs Runden sind absolviert, der Meister hat alle Spiele gewonnen, dabei 29 Treffer erzielt und nur einen einzigen bekommen.

"Ich war mit der ersten Halbzeit sehr zufrieden. Es ist ja nicht einfach, zehn Spieler in deren Hälfte auszuspielen", sagte daher auch Salzburg-Trainer Adi Hütter. Professionell hatte der gebürtige Altacher seine Mannschaft vorbereitet, professionell haben die Spieler die Vorgaben des Trainers umgesetzt. Altach wurde sogar dominiert, als mit Debütant Schmitz, Lazaro, Keita, Bruno und Quaschner ein halbes U-21-Team auf dem Platz stand.

Das 5:0 war freilich alles andere als eine Generalprobe für das entscheidende Champions-League-Play-off-Spiel am Mittwoch in Schweden – und das nicht nur, weil Salzburg personell mit einer anderen Formation antreten wird. "Malmö ist eine zweikampfstarke Mannschaft, die große Spieler in ihren Reihen hat. Das gibt es eben in Österreich nicht in so einer Art und Weise", sagte Hütter.

Zentrale Sorgen

In Anbetracht des personellen Notstandes in der zentralen Defensive gab Stefan Ilsanker sein Comeback in der Innenverteidigung. Getestet wurde er von Altach freilich nicht, spielten die Vorarlberger doch keinen einzigen langen, hohen Ball wie es die Schweden vermutlich praktizieren werden.

Trotzdem legte sich der Salzburg-Trainer fest: Sollten Hinteregger und Schiemer ausfallen, wird Ilsanker neben Ramalho beginnen. "Er hat die Qualität für diese Position für dieses eine Spiel." Der Vorarlberger hätte allerdings auch keine Alternativen. Liefering-Kooperationsspieler Duje Caleta-Car, 17, ist für die Champions League nicht gemeldet worden.

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