Mit einem 2:1-Auswärtssieg hatte Roger Schmidt sein Debüt als Salzburg-Trainer in der Bundesliga gegeben. Mit einem 1:0-Heimsieg gegen die Grazer feierte der Deutsche ein Jubiläum: Zum 50. Mal betreute er seine Mannschaft in Österreichs höchster Liga. Seine eindrucksvolle Bilanz: 32 Siege, 15 Remis und nur drei Niederlagen.

Es war von der ersten Minute ein Sturm-Lauf Richtung Sturm-Tor. Die Grazer kamen nicht zum Fußball spielen, sondern nur zum Fußball verteidigen. Aber möglicherweise wollten sie nichts anderes.

Salzburg spielte eine Hälfte gut, aber eben nicht so brillant wie in den letzten Wochen. Das Fehlen von Mane (gesperrt) und Soriano (verletzt) machte sich doch negativ bemerkbar. Besonders der Salzburger Torjäger fehlte als zweite Anspielstation neben Alan im Strafraum. Ersatzstürmer Berisha ließ sich zu oft zurückfallen.

Bis zur Strafraumgrenze funktionierten die Salzburger Offensivaktionen wie gewohnt, doch der entscheidende letzte Pass wollte nicht klappen, auch weil zu oft zu kompliziert kombiniert worden ist.

Trotzdem hätten die Salzburger mit einer Führung in die Pause gehen müssen. Alan schoss einen Elfmeter zu unplatziert, Sturm-Keeper Pliquett konnte diesen problemlos parieren (37.).

Nach dem Wechsel wurde Sturm mutiger. In den ersten zehn Minuten kamen die Grazer öfters gefährlich vors Salzburger Tor als in der gesamten ersten Hälfte.

Kein Spielfluss

Der Tabellenführer hatte hingegen die spielerische Linie in der Kabine vergessen, wurde zunächst nur durch Weitschüsse gefährlich.

In der 68. Minute landete der Ball aber dann doch im Grazer Tor: Ilsanker hatte ihn aus elf Metern dorthin befördert – 1:0. Kurz davor hatte der Mittelfeldspieler per Kopf die Latte getroffen.

Danach hätte Alan noch das 2:0 machen müssen. Doch er scheiterte an Pliquett. Es blieb beim knappsten aller möglichen Siege.

Red Bull Salzburg - SK Puntigamer Sturm Graz 1:0 (0:0)

Red-Bull-Arena, 10.895, SR Ouschan.

Tor: Ilsanker (68.)

Salzburg: Gulacsi - Schwegler, Ramalho, Hinteregger, Ulmer - Kampl, Ilsanker, Leitgeb, Svento - Alan, Berisha

Sturm: Pliquett - Hütter, Madl, Vujadinovic, Klem - Wolf, T. Kainz, Hadzic, F. Kainz (27. Schloffer) - Beric, Beichler

Anm.: Alan scheiterte in der 37. Minute vom Elferpunkt an Pliquett.

Tabelle

Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Ich bin begeistert von meiner Mannschaft. Denn es war nicht einfach. Der Gegner ist defensiv sehr gut gestanden, hat auch versucht, gut nach vorne zu spielen. Wir haben in der ersten Hälfte speziell in der ersten halben Stunde sehr großen Druck erzeugt. Leider ist der letzte Ball nicht so gekommen. Und wenn man dann einen Elfer verschießt und aus den Chancen kein Tor macht, dann ist es nicht einfach. Aber die Mannschaft hat immer an sich geglaubt und beharrlich auf die Chance gewartet. Letztlich war der Sieg verdient."

Darko Milanic (Sturm-Trainer): "Wir sind heute auf eine sehr starke Mannschaft getroffen, die den österreichischen Fußball dominiert und auch zuletzt gezeigt hat, dass sie international Qualität hat. Wir haben alles probiert, wir brauchen uns nichts vorwerfen. In der ersten Hälfte hat Salzburg enormen Druck gemacht. In der zweiten haben wir uns mehr zugetraut und gut gespielt, hatten auch die große Chance auf das Tor. Denn gegen Salzburg bekommt man nicht viele Möglichkeiten. Wenn man die nicht nützt, dann endet so ein Spiel 1:0."