Ried vor Verpflichtung von Glasner als Coach

Oliver Glasner absolvierte über 400 Spiele für Ried.
Mit dem Rieder Urgestein seien nur noch Details zu klären, betont Manager Stefan Reiter am Sonntag.

Bundesligist SV Ried steht vor der Verpflichtung von Oliver Glasner als neuem Cheftrainer. Wie Ried-Manager Stefan Reiter am Sonntag vor dem abschließenden Saisonheimspiel gegen Rapid bekanntgab, habe man mit dem Rieder Urgestein, das seit 2012 als Co-Trainer von Roger Schmidt bei RB Salzburg arbeitete, vorläufige Einigung erzielt.

"Es gab nur zwei Personen, mit denen ich gesprochen habe", betonte Reiter im Hinblick auf die Suche für einen Nachfolger von Michael Angerschmid. "Die erste Person war Adi Hütter, die zweite Person, die ich jetzt noch nicht als neuen Trainer vorstellen kann, Oliver Glasner." Nur bei diesen beiden wäre man zu "hundert Prozent" überzeugt gewesen. Mit Glasner seien nur "noch Details zu klären", die offizielle Bekanntgabe könnte Mitte nächster Woche erfolgen.

Reiter habe sich am Sonntag bereits das Placet von Glasners Noch-Arbeitgeber geholt. Der aktuelle Vertrag des 39-Jährigen, der von 1995 bis 2012 410 Spiele für die Rieder absolviert hatte, ist bis 2016 anberaumt, würde aber aufgelöst. Glasner hätte laut Reiter Schmidt als Co-Trainer zu Bayer Leverkusen folgen können, habe einen unterschriftsreifen Vertrag vorliegen gehabt. "Er verzichtet auf viel Geld."

Zwei Jahre

Glasner würde einen Zweijahresvertrag mit Verlängerungsoption erhalten. Co-Trainer könnte Gerhard Schweitzer bleiben, dessen Vertrag bei den Riedern im Sommer eigentlich ausläuft. Lieber würde es Reiter aber sehen, dass ihm Schweitzer den Scoutingbereich abnimmt.

Die abgelaufene Saison reihte Reiter unter der Rubrik "nicht so schlecht" ein. "Wir wissen auch, dass wir vom Verein Fehler gemacht haben. Doch aus Fehlern lernt man", betonte Reiter. "Solange ich sportlicher Leiter bin, wird es keine emotionalen, sondern rein rationale Entscheidungen geben", merkte er wohl auch im Hinblick auf die umstrittene Trennung von Angerschmid an.

Für Angerschmid ist es "die beste Lösung, die passieren hat können". Als Co-Trainer unter seinem langjährigen Mannschaftskollegen zu arbeiten, könne er sich freilich nicht vorstellen. "Dafür ist in den letzten Wochen zu viel vorgefallen. Das wird nicht passieren. Es muss Gras drüber wachsen", sagte er gegenüber Sky.

In der kommenden Saison will Ried wieder auf die internationale Bühne zurückkehren, dafür aber keine finanziellen Abenteuer eingehen. "Wir werden keine Namen holen, doch ich verbürge mich dafür, dass wir qualitativ gute Spieler holen. Wir wollen um internationale Startplätze mehr als nur mitspielen", gab Reiter zu Protokoll.

Ob Goalgetter Rene Gartler bleibt, ist nach wie vor unklar. "Er hat noch kein Vertragsangebot von einem anderen Verein. Es gibt aber Interessenten aus Deutschland", stellte Reiter fest. Es gebe vonseiten des Vereins jedenfalls keine zeitliche Frist. "Ich gehe aber davon aus, dass wenn er hierbleibt, dann wird er hier auch seine Karriere beenden."

Auch organisatorisch stehen dem Verein Änderungen bevor, mit der Ausgliederung des Profibetriebs in eine Tochtergesellschaft soll den Anforderungen an einen modernen Club Rechnung getragen werden. In der Generalversammlung am 21. Mai wird der Vorstand neu gewählt, dieser wird in der Folge entscheiden, welche Gesellschaftsform man sich gibt. Die Fundamente des Clubs seien aber so oder so höchst stabil. "Ich bin stolz, dass das Vereinsvermögen für ewige Zeiten gesichert ist. Der Verein ist so abgesichert, dass er nicht veräußerbar ist", stellte Reiter fest.

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