Bundesliga: Neues Ligenformat kommt 2018/19

Leo Windtner
Erweiterung auf 12 Klubs in der Tipico-Bundesliga und 16 in der Sky Go Erste Liga

Letztlich ging alles relativ schnell. Am 29. April hatte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer im KURIER-Interview aufhorchen lassen. „Österreich verträgt nur 12 Profi-Klubs“, sagte er damals. Aus wirtschaftlichen Gründen stünde das System mit zwei Zehnerligen vor dem Ende. Offen forderte Ebenbauer eine Reform – und die Diskussion begann.

Gestern besiegelte das Präsidium des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) einstimmig das neue Ligenformat, das ab der Saison 2018/19 gelten wird. In zwei Jahren spielen zwölf Klubs in der Bundesliga und 16 in der Ersten Liga (Derzeit sind es jeweils 10).

Im Einvernehmen

„Mit diesem Beschluss wurde nach schwierigen Verhandlungen ein gutes Einvernehmen zum Wohle des gesamten österreichischen Fußballs gefunden. Jetzt müssen weitere Schritte folgen, um auch den Unterbau zukunftssicher zu gestalten“, betonte ÖFB-Präsident Leo Windtner.

Auch Bundesliga-Präsident Hans Rinner begrüßte den Beschluss: „Bereits bei der Bundesliga-Hauptversammlung im Mai konnten die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft des österreichischen Profifußballs gestellt werden. Mit dem Beschluss im ÖFB-Präsidium können nun diese Weichen ab der Saison 2018/19 befahren werden. Besonders die wirtschaftliche Stabilität in den beiden obersten Spielklassen ist somit gegeben. “

Die Details des Austragungsmodus sowie sämtliche organisatorischen Maßnahmen werden in den kommenden Monaten mit externen Experten und den Klubs ausgearbeitet. Ziel ist, dass die Anzahl der Spiele in der schlechten Jahreszeit und die Anzahl der englischen Runden verringert wird. Erhöhen soll sich die Anzahl der „Top-Spiele mit Entscheidungscharakter“.

Jetzt steht aber schon fest, dass in der Saison 2017/18 geänderte Auf- und Abstiegsregeln gelten. Der Erst- und Zweitplatzierte der Ersten Liga steigen in die Bundesliga auf, der Letzte der Bundesliga spielt gegen den Drittplatzierten der Ersten Liga Relegation. Insgesamt acht Teams steigen aus den Regionalligen auf. Das Erste-Liga-Schlusslicht spielt Relegation gegen einen (neunten) vom ÖFB genannten Klub.

Profis gegen Amateure

Bis zu drei Amateurmannschaften von Klubs der höchsten Spielklasse dürfen in der zweithöchsten Liga spielen. Aufgrund der geringeren Anzahl an Wochentagsspielen können die Klubs in der zweiten Leistungsstufe zukünftig zwischen Amateur-, semiprofessionellem und Profibetrieb wählen.

Auch der Direktaufstieg aus den drei Regionalligen ist ab der Saison 2018/19 gegeben, da aus der Ersten Liga drei Teams absteigen.
In der Bundesliga gibt es wie bisher nur einen Absteiger, der durch den Meister der Ersten Liga ersetzt wird.

Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer ist vorerst zufrieden. Vorerst? „Unabhängig vom heutigen Beschluss werden wir nicht aufhören, die Entwicklungen laufend zu beobachten.“

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