2:0 in Innsbruck: Rapid hatte am Tivoli leichtes Spiel

2:0 in Innsbruck: Rapid hatte am Tivoli leichtes Spiel
Beim Sieg Rapids durch Tore von Dibon und Alar ließ bei Rapid nur die Chancenverwertung zu wünschen übrig.

Als eine Stunde vor Matchbeginn im Tivolistadion die Zettel mit den Aufstellungen verteilt wurden,  witterten einige Innsbrucker bereits  die Gelegenheit für eine Sensation. Die Namen von Christopher Dibon und Mateo Barac (als Ersatz für den kurzfristig erkrankten Mario Sonnleitner) waren da zu lesen, ein Innenverteidiger-Duo, das zuletzt nur sehr selten auf dem Spielfeld stand. Als die beiden aber das letzte Mal in der Startformation gemeinsame Sache machten, hatte das für Rapid in einer 1:6-Derbyniederlage geendet.

Andererseits hat die aktuelle Rapid-Mannschaft mit jener, die im Dezember beim Erzrivalen die Demütigung erlebt und sich wie ein verunsicherter Haufen präsentiert hatte, nicht mehr allzu viel gemeinsam. Am Anfangselan der Wiener am Tivoli wurde schnell deutlich, wie viel Rückenwind der Einzug ins Cupfinale gebracht hat. Mit ein bisschen Glück und deutlich mehr Konsequenz und Konzentration im Abschluss hätten die Gäste die Partie bereits nach zehn Minuten zu ihren Gunsten entschieden haben können: Verhinderte bei der Volley-Chance von Badji (6.) noch Wacker-Torhüter Knett mit einem Reflex die Führung, so war Knasmüllner vor dem leeren Tor an seinem Unvermögen gescheitert.

Und so musste es dann für Rapid ein Mann richten, der auf dem Papier eigentlich fürs Toreverhindern zuständig ist: Verteidiger Dibon drückte bei seinem Comeback nach einer Seitenbandverletzung den Ball nach einem Corner zum 0:1 über die Linie (7.).

Frühe Führung

Die erste Viertelstunde sollte am Ende auch die unterhaltsamste Phase dieser Partie gewesen sein. Die beiden Teams stürmten mit offenem Visier und eigentlich hätten mehr Treffer fallen müssen als Dibons 1:0. So landete ein gefinkelter Schlenzer von Murg an der Querlatte, auf der Gegenseite streifte ein Schuss von Dedic die Stange. Später fand der slowenische Goalgetter der Innsbrucker noch in Rapid-Goalie Strebinger seinen Meister.

Die Innsbrucker hatten damit ihr Pulver verschossen, während die Rapidler die Partie mehr und mehr beherrschten und sich auch durch den frühen verletzungsbedingten Ausfall von Barac nicht  aus der Bahn werfen ließen.

FUSSBALL: TIPICO-BUNDESLIGA / QUALIFIKATIONSRUNDE: FC WACKER INNSBRUCK - SK RAPID WIEN

Späte Entscheidung

Dass es trotz der klaren spielerischen Überlegenheit für Didi Kühbauer kein gemütlicher Nachmittag wurde, lag an den  Nachlässigkeiten seiner Offensivleute, die vor allem nach der Pause fahrlässig und teilweise stümperhaft mit ihren Konterchancen umgingen. Eine Aktion von Knasmüllner stand  exemplarisch für das Schludern vor dem Tor: Der Rapidler wiederholte im Finish sein fragwürdiges Kunststück und brachte erneut die Kugel aus fünf Metern Entfernung nicht im leeren Tor unter.

Ein Joker der Rapidler bewies da mehr Torinstinkt. Deni Alar war kaum auf dem Platz, da sorgte er mit seinem ersten Liga-Tor seit September für die Entscheidung (87.).

  • Stimmen zum Spiel:

Thomas Grumser (Innsbruck-Trainer): "Es ist grundsätzlich so, dass wir nicht den Zugang gefunden haben wie in Hartberg. Wir sind sehr schlecht ins Spiel gestartet, haben die ersten zehn Minuten komplett verschlafen und sind auch verdient in Rückstand geraten. Dann ist es ein bisschen besser geworden. Hinten raus haben wir phasenweise gar nicht mehr gut verteidigt. Rapid hätte früher den Sack zumachen können. Es war eine verdiente Niederlage, mit der wir absolut unzufrieden sind. Es waren viele Sachen dabei, die uns so nicht passen. Es bringt uns etwa nichts, wenn nur die ersten drei ins Pressing gehen und die hinteren nicht mitmachen. Wir müssen gierig darauf sein, die Bälle zu gewinnen."

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): "Wir haben speziell zweite Hälfte Chancen liegen gelassen, es uns damit nicht einfach gemacht, weil wir sie so ein bisschen im Spiel gelassen haben. Wir hätten die Partie eindeutig früher entscheiden müssen. Wenn man aber dann gewinnt, ist es in Ordnung. Knasi hat die Chancen normalerweise im Schlaf rein, so etwas passiert ihm wahrscheinlich in den nächsten zehn Jahren nicht mehr. Mattersburg hat auch gewonnen. Wir freuen uns jetzt, dass wir uns eine Woche lang auf das nächste Spiel vorbereiten können und freuen uns auf die Aufgabe SV Mattersburg."

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