Bundesliga: Kuriositäten haben Saison

Bundesliga: Kuriositäten haben Saison
Ein Trainer, der mit einem Geldschein wedelt, ist die jüngste skurrile Episode einer ungewöhnlichen Meisterschaft.

Irgendwann kommt auch der größte Wüterich wieder zur Besinnung. Und mag die Empörung noch so groß gewesen sein.

Walter Kogler, impulsiver Cheftrainer von Wacker Innsbruck, war am Tag nach dem turbulenten 2:2 in Wien-Favoriten auf einmal nur mehr voll des Lobes. In seinem Tiroler Ensemble stünden ausschließlich Charakterdarsteller, würdigte Kogler, er sei stolz auf sein unerfahrenes Team, und überhaupt: "Alles passt, alle sind voll okay."

Einen Abend zuvor hatte sich Kogler noch ganz anders präsentiert: Jähzorniger, tobender, mit Puls 180 und einem Hang zum Aktionismus. Nachdem Referee Ouschan der Austria in der Nachspielzeit einen Elfmeter zugesprochen hatte, wedelte der Wacker-Coach demonstrativ mit Geldscheinen ("Das Problem ist, er geht morgen ganz normal arbeiten und verdient sich sein Geld, für ihn ist Schiedsrichter nur ein besser bezahltes Hobby. Aber wir, ein ganzer Verein, leben davon") - und wurde dafür auf die Tribüne verwiesen.

Skurrilität

Eine höchst ungewöhnliche Bundesliga-Saison war um eine weitere skurrile Episode reicher. Kogler, der mit einer Geldstrafe von 750 Euro davonkam, war nicht der einzige Trainer, der am Sonntag verbal auf die Barrikaden stieg. Sein Kapfenberger Amtskollege Werner Gregoritsch, auch kein besonnener Zeitgenosse, legte sich nach der Last-Minute-Niederlage (0:1) im Derby gegen Sturm mit einem Security-Mann an, zu hören auf der Homepage www.sturm12.at .

Ein schwacher Trost, dass seine Kapfenberger derweil immer noch eine Ausnahme-Erscheinung sind: Das Schlusslicht hat bislang als einziges Team der Liga aus der Südstadt gegen Tabellenführer Admira einen Punkt entführen können. Es war nicht das letzte Fußball-Kuriosum.

Einmal ganz abgesehen von Titelfavorit Salzburg, der seit Wochen von einem Ausrutscher in die nächste Pleite taumelt. Da gibt's zum Beispiel noch Rekordmeister Rapid, der für Kontinuität der anderen Art steht - kontinuierlich wird das Team nämlich neu zusammengewürfelt. Trainer Peter Schöttel hat auf der Suche nach einer Stamm-Elf in 14 Runden 14 verschiedene Grundformationen entdeckt. Oder die wackeren Innsbrucker, die eine umfassende Akte X angelegt haben: Das 2:2 gegen Austria war bereits das siebente Remis im 14. Spiel.

Ärger

Wacker teilte mit der Austria nicht nur die Punkte, sondern auch den Ärger über den Schiedsrichter. Nach dem 2:2 fanden auch die Verantwortlichen der Austria deutliche Worte. Für Vorstand Markus Kraetschmer war die Leistung Ouschans gar "indiskutabel".

Fast schon kurios ist das Verletzungspech bei Sturm Graz. Am Sonntag verletzten sich beim 1:0 gegen Kapfenberg gleich beide Innenverteidiger. Milan Dudic zog sich in der ersten Hälfte eine Prellung der Wadenmuskel zu und blieb schon in der Pause in der Kabine. Ferdinand Feldhofer erlitt bei einem Zweikampf einen Riss des Trommelfells.

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