Kein Sieger bei Innsbruck gegen Austria

Lukas Hinterseer traf für Innsbruck.
Die Austria kommt bei Wacker nicht über ein 1:1 hinaus. Beide Treffer fallen aus Elfmetern.

Es gibt Fußballspiele, die werden nicht angepfiffen. Die beginnen mit einem kräftigen Gong: Als nach fünf Minuten im Tivolistadion mit fernöstlichem Sound die Grödiger Führung in Wiener Neustadt verkündet wurde, da war das der Weckruf für die wackeren Innsbrucker und ihre Fans. Nur wenige Sekunden später donnerte Jevtic die Kugel an die Querlatte.

Es war der spektakuläre Startschuss zu einem unterhaltsamen und verrückten Match, in dem sich die Innsbrucker und die Austria 1:1 trennten. Es ist ein Remis, das keiner der beiden Mannschaften im Finish der Meisterschaft richtig weiterhilft. Die Tiroler hätten im fast aussichtslosen Kampf gegen den Abstieg drei Punkte genauso dringend brauchen können wie die Wiener einen Auswärtssieg auf dem Weg zu einem internationalen Startplatz.

Dynamischer Start

Der FC Wacker präsentierte sich gegen die Austria jedenfalls nicht wie ein Absteiger. Vor allem in den ersten 45 Minuten hatten die Wiener ihre liebe Not mit dem kämpferischen und dynamischen Spielstil des Tabellenletzten und agierten dabei erschreckend harmlos.

Noch einmal musste die Austria nach einem Schuss von Wallner die Hilfe der Stange in Anspruch nehmen, ehe die Innsbrucker vor der Pause doch noch verdient in Führung gingen: Lukas Hinterseer verwandelte einen Strafstoß (40.) und läutete damit ein Elfmeterschießen ein.

Kurz vor dem Pausenpfiff, nachdem abermals der Gong ertönt war (2:0-Führung für Grödig in Neustadt), zeigte Schiedsrichter Harkam abermals auf den Elfmeterpunkt. Hosiner ließ die Ausgleichschance aber liegen und scheiterte an Safar.

Alarmstufe Rot

In dieser Tonart ging es nach Seitenwechsel weiter: In der 56. Minute war am Tivoli schon der nächste Elfmeterpfiff zu hören. Safar hatte den eingewechselten Kamara von den Beinen geholt und sah Rot – bereits der zwölfte Ausschluss von Wacker in der laufenden Saison. Diesmal stellte sich Gorgon der Verantwortung und ließ Zweiergoalie Schober keine Chance.

Mit einem Mann mehr drückte die Austria in der letzten halben Stunde auf den Siegestreffer, ließ dabei aber teilweise leichtfertig die Torchancen liegen. So blieb es am Ende beim 1:1, das Wacker immer noch auf den Klassenerhalt hoffen lässt. Bei fünf Punkten Rückstand auf Neustadt benötigen die Tiroler in den letzten beiden Partien nun aber zwei Siege.

FC Wacker Innsbruck - FK Austria Wien 1:1 (1:0)

Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, 5.812, SR Harkam


Torfolge: 1:0 (39.) Hinterseer (Elfmeter)
1:1 (58.) Gorgon (Elfmeter)

Innsbruck: Safar - Löffler, Vucur, M. Kofler (57. Schober), Schilling - Milosevic, Hauser - Gründler (82. Edomwonyi), Jevtic (69. Wernitznig), Hinterseer - R. Wallner

Austria: Lindner - Koch, Rotpuller, Ramsebner (63. Ortlechner), Suttner - Holland, De Paula - Gorgon (82. A. Grünwald), Horvath, Salamon (46. Kamara) - Hosiner

Rote Karte: Safar (56./Torraub)

Gelbe Karten: Hauser, Schilling, Kofler, Milosevic, Edomwonyi, Löffler bzw. Rotpuller, Ramsebner

Tabelle

Michael Streiter (Innsbruck-Trainer): "Es war eine sehr, sehr gute Leistung von uns. Kompliment, wie wir mit zehn Leuten dagegengehalten haben." Zur Schiedsrichterleistung: "Ich würde mir wünschen, dass die entscheidenden Spieler auch mitspielen. Ich würde mir von den drei Männern in Gelb mehr faire Entscheidungen erwarten."

Herbert Gager (Austria-Trainer): "Die erste Hälfte haben wir verschlafen, die zweite Hälfte war dann sehr o.k. Der Punkt war heute wichtig, wir haben drei Punkte Vorsprung, es ist immer noch eine gute Ausgangsposition."

Szabolcs Safar (Innsbruck-Tormann): "Die Situation ist nicht leichter geworden." Zur Roten Karten: "Ich glaube, dass man diesen wichtigen Aspekt berücksichtigen soll, ob ein Spieler den Ball noch erreichen kann. Es hätte Gelb auch gereicht."

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