Grödig verschärft Admira-Krise

Grödig verschärft Admira-Krise
4 Tore, 2 Mal Rot. Der Aufsteiger siegt klar beim Fast-Absteiger.

Manchmal verrät ein Blick auf die Tribünen mehr als jener auf das Spielfeld. Um die Admira ist es schlecht bestellt, daran besteht kein Zweifel. Die überwiegend leeren Sitzplätze sind ja in der Südstadt altbekannt, neu ist hingegen die Hoffnungslosigkeit in den Gesichtern der Admira-Anhänger.

Acht Punkte – alle bislang erarbeiteten – zog die Bundesliga den Niederösterreichern Anfang dieser Woche wegen Verstößen gegen die Lizenzbestimmungen ab. Das ist selbst für einen einigermaßen funktionierenden Bundesligisten ein herber Rückschlag, aber für einen taumelnden Klub wie die Admira scheint das ein finaler Niederschlag gewesen zu sein.

„Mission impossible“, unmögliche Mission, unter dieses Motto hatte der Verein das Heimspiel gegen Aufsteiger Grödig gestellt.

Das Motto sollte passen.

Den Salzburgern genügte eine durchschnittliche Leistung, um in der Südstadt klar mit 4:0 zu gewinnen. Rechtzeitig vor dem Derby nächsten Sonntag gegen Red Bull klettert Grödig damit wieder auf Tabellenrang zwei.

Anfänglicher Wille

Nur ganz zu Beginn des Spiels hatte Grödig Probleme. Mit zwei Schüssen über das Tor deuteten die Admiraner ihren Willen an. Doch das sollte es für lange Zeit gewesen sein. Denn der Aufsteiger aus dem Salzburger Vorörtchen bekam allmählich Zugriff auf das Mittelfeld und in Folge auch auf das Spielgeschehen.

Zum prägenden Akteur dieser Partie avancierte Sascha Boller: Der deutsche Flügelspieler, bei Grödig-Trainer Adi Hütter nicht immer erste Wahl, ebnete früh den Weg zum Auswärtssieg: Zunächst enteilt er Schwab und findet den Kopf von Stürmer Zulechner (1:0 – 14.), wenig später dribbelt er sich spielend leicht in den Strafraum der Admira und legt auf Elsneg ab (2:0 – 22.).

Noch einmal in der ersten Halbzeit sollte Boller maßgeblich in Erscheinung treten: Eine Tätlichkeit gegen ihn bedeutete das Arbeitsende für Domoraud (39.).

Ausgerechnet mit zehn Mann kam die Admira zu ihren besten Torchancen. Die aufkeimende Hoffnung wird rasch erstickt. Zwei Tore (Nutz-Freistoß und abermals Zulechner) sowie eine weitere Rote Karte (für Goalie Leitner) später hat bei der Admira endgültig das Abstiegsgespenst Platz genommen.

Freie Plätze gibt es in der Südstadt ja genügend.

FC Admira Wacker Mödling - SV Grödig 0:4 (0:2)

Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, 2.021, SR Schörgenhofer.


Tore: 0:1 (14.) Zulechner
0:2 (22.) Elsneg
0:3 (77.) Nutz (Freistoß)
0:4 (88.) Zulechner

Admira: Leitner - T. Weber, Windbichler, Schösswendter (21. Drescher), Auer - Ebner (64. Ouedraogo) - Schick, Schwab, Sax, Domoraud - Rivera (46. Rusek)

Grödig: C. Stankovic - Potzmann, Cabrera, Taboga, Zündel - Tschernegg, M. Leitgeb (46. Nutz) - Boller (78. Huspek), Elsneg (82. Tomi), Salamon - Zulechner

Rote Karten: Domoraud (39./Tätlichkeit), Leitner (79./Torraub/Handspiel)

Gelbe Karten: Windbichler, Sax, Auer, Drescher bzw. M. Leitgeb, Cabrera

Tabelle

Walter Knaller (Admira-Wacker-Mödling-Trainer): "Entscheidend war, dass Grödig mehr Qualität hatte in der Offensive als wir. Wir hatten mehr Chancen, aber wenn man kein Tor macht, kann man einfach nicht gewinnen. Aufstecken werden wir nicht, wir hoffen auch, dass die Entscheidung (Acht-Punkte-Abzug) noch revidiert wird. Es ist wichtig, jetzt hart weiterzuarbeiten, um vor allem auch unsere Abschlussschwäche abzustellen."

Adi Hütter (Grödig-Trainer): "Das Ergebnis ist eindeutig zu hoch. Ich bin natürlich stolz auf meine Mannschaft, dass sie nach drei sieglosen Partien wieder gewonnen hat und das zu Null obendrein. Wir haben auch den zweiten Platz übernommen, das ist sehr erfreulich und auch wichtig für das Duell mit Salzburg am Wochenende. Die erste Hälfte hat mir besser gefallen als die zweite, da hat die Admira einige Möglichkeiten gehabt. Kompliment an die Admiraner, sie haben toll gefightet und nie aufgesteckt."

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