Finanzbericht: Sturm-Tief und Europa-Hoch

Teure Angelegenheit: Salzburg wendete in der letzten Meistersaison alleine 41,4 Millionen Euro für sein Personal auf.
Die österreichischen Profi-Fußballvereine gaben ihre Bilanzen preis.

Herr Kassier, zahlen bitte! Bevor die österreichischen Bundesligisten wieder um Punkte spielen (die Bundesliga startet am 14., die Erste Liga am 27. Februar), geben die Vereinsfinanziers ihre Stärken preis: Die 20 Bundesligisten übermittelten dem Kreditschutzverband (KSV) die Bilanzen der Saison 2013/2014. Was man vorneweg sagen darf: Die zehn Bundesligisten setzten 2013/’14 gemeinsam 167,8 Mio. Euro um. Das entspricht im Vergleich zur vorangegangenen Spielzeit einer Steigerung von knapp 15 Millionen Euro

Minus-Männer: Die Grazer erwirtschafteten für die Saison 2013/’14 ein Minus von ca. 393.000 Euro. Deutlich schlimmer schaut es in Niederösterreich, beim SC Wr. Neustadt, aus: Mit einem Verlust von rund 477.000 Euro rutschte das Schlusslich der Bundesliga gehörig ins Minus. Die Steirer können zumindest auf ein üppiges Eigenkapital zugreifen (6,2 Mio.). Positiv seien in diesem Zusammenhang die Rieder erwähnt, die ein Plus von 545.000 Euro ausweisen – und das ohne Europacup.

Power-Personal: Der Meister übertraf seinen Rekord von der Vorsaison. Betrugen die Personalkosten damals 37,8 Millionen Euro, so werden nun für die Mitarbeiter 41,4 Millionen bezahlt. Zum Vergleich: Die in diesem Ranking zweitplatzierte Austria zahlt 17,96 Millionen. Wie immer haben die Salzburger so gewirtschaftet, dass bei einem Umsatz 63,3 Millionen Euro (klare Nummer eins in Österreich) am Ende genau eine Million Gewinn in der Bilanz steht.

Europa-Ernte: Die Wiener haben durch die Champions League den Umsatz in der vergangenen Saison auf 37,38 Mio. Euro hinaufgeschraubt und sind damit die Nummer zwei im Lande. Die Favoritner kamen auf ein Plus von über vier Millionen Euro (zuletzt 700.000) und halten weiterhin bei einem positiven Eigenkapital von rund zwei Mio. Euro. Rapid zum Vergleich hat hingegen ein negatives Eigenkapital von knapp 1,3 Mio. Euro.

Kapfenberg-Chaos: Das Jahresergebnis mit einem Minus von rund 650.700 Euro ist alarmierend. Alljährlich müssen die Steirer um die Lizenz zittern.

Braver Boss: Obwohl die Mitarbeiter vor allem in der Verwaltung überschaubar sind, hat Zweitligist Mattersburg mit rund 4,8 Millionen hinter Salzburg, Austria, Rapid und Sturm die fünfthöchsten Personalkosten in Österreich, das Minus ist dennoch mit einer fünfstelligen Summer überschaubar.

Umsatz Personalaufwand Jahresergebnis
Rapid 23.188.915,70 13.390.251,49 180.717,09
SV Ried 7.279.733,43 4.213.881,45 545.985,14
SV Grödig 4.094.001,29 2.551.827,74 169.536,48
Altach 3.717.840,22 2.215.035,80 3.352,79
SC Wiener Neustadt 4.024.425,34 2.907.634,67 -476.963,39
Sturm Graz 12.181.713,00 6.934.719,00 -392.530,00
Austria Wien 37.382.524,30 17.956.271,76 4.019.774,27
WAC/ST.ANDRÄ 6.670.300,08 4.090.015,09 134.424,56
Red Bull Salzburg 63.333.855,77 41.366.905,88 1.000.000,00
FC Admira 5.943.808,69 3.748.147,68 25.193,49

Kommentare