Finale für das Abstiegsquartett

APA11946140 - 17032013 - MATTERSBURG - ÖSTERREICH: Tipp3-Bundesliga-Begegnung zwischen SV Mattersburg und FK Austria Wien am Sonntag, 17. März 2013, in Mattersburg. Im Bild: Franz Lederer (Trainer SV Mattersburg). APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH
Mattersburg, Wiener Neustadt, Innsbruck und die Admira kämpfen um den Klassenerhalt.

Vier Teams kämpfen am Sonntag in der Bundesliga im finalen Akt um den Klassenerhalt. Aus dem Quartett Mattersburg, Wiener Neustadt, Innsbruck und Admira muss ein Verein den Gang in die Erste Liga antreten.

Mattersburg im Vorteil

Die Burgenländer bleiben mit einem Remis oben. Auch eine Pleite reicht, sofern nicht Wiener Neustadt und Innsbruck gewinnen.

Für die Mattersburger spricht, dass sie nicht punkten müssen und sie wirklich nur dann absteigen, wenn alles gegen sie spielt. Zudem haben sie die letzten beiden Heimspiele gewonnen, das Duell gegen die Admira im Herbst mit 3:0 für sich entschieden. Die Fans sollen mit halbem Eintritt hinter den Toren mobilisiert werden, Studenten und Kinder zahlen gar nichts.

Obwohl Mattersburg in den elf Saisonen im Oberhaus schon einige Abstiegskämpfe ausgefochten hat – in dieser Mannschaft stehen nicht viele, die damals schon Stammpersonal waren. Die Burgenländer standen diese Saison nur ein Mal ganz unten, kamen aber sehr leicht aus der Abstiegszone. Zu leicht für ein Entscheidungsspiel?

Wr. Neustadt im Plus

Finale für das Abstiegsquartett
01.12.2012 Graz, UPC Arena , Fussball, Bundesliga, SK Puntigamer Sturm - SC Wiener Neustadt, Heimo Pfeifenberger Copyright DIENER / Nina Manhart Marktgasse 3-7/4/5/21 A-1090 Wien Telefax +43 1 955 32 35 Mobil +43 676 629 98 51 BA-CA Bank Nr. 12000 Account Nr. 00712 223 783 e-mail: agentur@diener.at Datenbank: www.diener.at

Ein Sieg in Graz ist gleich Klassenerhalt. Bei einem Remis dürfen Admira und Innsbruck nicht gewinnen, bei einer Niederlage Admira nicht gewinnen, Innsbruck nicht punkten.

Die Wiener Neustädter galten schon vor dem Saisonstart als Fixabsteiger, verspüren am wenigsten Druck und treffen in Graz auf eine desolate Sturm-Mannschaft (Platz zehn im Frühjahr). Als einziges Team im Abstiegskampf schaffen sie es regelmäßig, zu Null zu spielen, in der Offensive ist die Stärke bei Standards bemerkenswert. Trainer Pfeifenberger berichtete beim 2:0 gegen den WAC von „besonderer Energie in der Kabine“.

Rein qualitativ stellt Wiener Neustadt die schwächste Mannschaft der Liga und muss gegen den (nominell) besten Gegner bestehen. Da sich mindestens neun Spieler verabschieden, sollte die emotionale Verbundenheit bei der Konkurrenz größer sein.

Innsbruck mit Stern

Innsbruck bleibt mit einem Sieg in Wolfsberg fix oben. Bei einem Remis darf Admira nicht siegen und Wiener Neustadt nicht punkten.

Wacker-Coach Roland Kirchler kann sich auf die Moral und das Herz seiner Mannschaft verlassen. Obwohl die Innsbrucker in der laufenden Saison schon viele Rück- und Tiefschläge (drei Punkte nach elf Runden, Finanzprobleme, keine Lizenz etc. ) einstecken mussten, ließ sich die Truppe nie hängen. Dazu kann Wacker in Wolfsberg auf die Unterstützung der Fans setzen: Tausend Tiroler reisen nach Kärnten mit.

Aufsteiger Wolfsberg ist der Angstgegner der Innsbrucker: In drei Saisonduellen reichte es für Wacker nur zu einem Punkt. Ein noch größeres Handicap: Die Tiroler werden in der Tabelle mit Stern geführt und bei Punktegleichheit automatisch zurückgereiht – Strafe für den Spielabbruch gegen Sturm.

Admira mit Punktzwang

Die Südstädter halten mit einem Sieg in Mattersburg in jedem Fall die Klasse. Bei einem Remis müssen entweder Wiener Neustadt oder Innsbruck verlieren.

Die Admira verfügt über den talentiertesten Kader der vier Abstiegskandidaten. Da zahlreiche Spieler längerfristige Verträge in der Südstadt haben, haben sie heute ihre eigene Zukunft in den Beinen.

Ausgerechnet beim wichtigsten Spiel der Saison fehlen neun Spieler wegen Verletzungen und Sperren. Erfahrung im Abstiegskampf hat kaum einer der Spieler, auch nicht der einzig verbliebene Routinier im Kader – Patrik Jezek. Die wackelige Defensive bereitete der Admira schon die gesamte Saison über Sorgen. Anfällig für Gegentore zeigten sich die Niederösterreicher vor allem bei Standardsituationen – und die sind eine der Stärken des heutigen Gegners Mattersburg.

Tabelle Bundesliga

Sturm ist Letzter in der Frühjahrstabelle, hat im Dreikampf um das letzte Europacup-Ticket hinter dem Dritten Rapid aber die Trümpfe in der Hand: Die Grazer sind mit einem Heimsieg gegen Wiener Neustadt in der Europa-League-Qualifikation dabei. Bei einem Remis dürfen weder der WAC noch Ried siegen. Selbst eine weitere Pleite könnte für Sturm reichen – wenn der WAC verliert und Ried nicht gewinnt.

Dass Aufsteiger Wolfsberg Admira-Geschichte schreiben kann (als Dritter in die Europa League), haben sich die Kärntner ausgerechnet mit dem 0:0 gegen die Südstädter in der Vorwoche verbaut. Aber noch ist Platz vier möglich – bei einem Heimsieg gegen Innsbruck und einem gleichzeitigen Punkteverlust von Sturm. Bei einer Grazer Pleite reicht ein Remis, sofern Ried nicht gewinnt. „Um diese kleine Chance werden wir kämpfen“, sagt Nenad Bjelica. Dass seine Mannschaft seit vier Spielen sieglos und in den letzten drei sogar torlos geblieben ist, führt der Trainer auf den Kräfteverschleiß zurück. Und zieht daher entsprechende Konsequenzen: „Es werden jene einlaufen, die am besten kämpfen können und die am frischsten sind.“ Kämpfer Polverino ist allerdings gesperrt.

Siegzwang

Der Sechste Ried muss bei Rapid siegen und hoffen, dass die Konkurrenten nicht gewinnen. Ein Liga-Sieg im Hanappi-Stadion wäre ohnehin historisch: In 31 Versuchen gab es lediglich acht Remis und keinen Dreipunkter.
Rapider Abschied

Vor einem Jahr wurde Rene Gartler in Hütteldorf verabschiedet. Nach einer persönlich starken Saison sagt er: „Ich schätze unsere Chancen zu gewinnen gut ein.“

Rapid hat trotz der vielen Enttäuschungen noch Chancen, Vierter in der Frühjahrstabelle zu werden. Trainer Barisic kündigt an: „Wir nehmen das Spiel sehr ernst.“ Heikkinen und Katzer werden ihr letztes Rapid-Spiel von Beginn an bestreiten, Kulovits soll als Kapitän verabschiedet werden.

Tabelle Bundesliga

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