Bundesliga: Die Titelentscheidung wurde vertagt

Bundesliga: Die Titelentscheidung wurde vertagt
Da Rapid in Mattersburg gewinnt, muss Salzburg noch warten. Es fehlt aber nur mehr ein Punkt zur Meisterschaft.

Es gibt wohl niemanden, der gerne wartet. Aber den Salzburgern blieb am Donnerstag nichts anderes übrig. Nachdem sie gegen Schlusslicht Kapfenberg mit einem 2:0-Heimsieg ihre Pflicht erfüllt hatten, fiel in Mattersburg die Entscheidung, ob Salzburg schon zwei Runden vor Schluss den siebenten Meistertitel der Klubgeschichte holen konnte oder nicht.

Die Salzburger machten auf business as usual. Zunächst wurde mit den Treuesten der 8200 treuen Fans gefeiert. Dann erfüllte man die Pflicht und gab brav Interviews. Und schließlich schaute man sich getrennt, gewaschen und gekampelt in den verschiedenen VIP-Klubs der Red-Bull-Arena an, was in Mattersburg passierte. Und das war nicht so erfreulich: Rapid gewann 1:0 – mit Glück. Denn die Mattersburger hatten genügend Chancen auf den Ausgleich, der die Titelentscheidung bedeutet hätte.

Was zuvor auf dem Salzburger Rasen passiert war, war da schon Schnee von gestern, obwohl es durchaus in Ordnung war, was die Salzburger gegen den nun fixen Absteiger geboten hatten. Der Meister in spe begann überfallsartig. Die Kapfenberger wurden unter Druck gesetzt, die Gäste kamen gerade einmal bis zur Mittel­linie. Die Salzburger Führung schien nur eine Frage der Zeit zu sein – allerdings nur bis zur 10. Minute.

Schwächephase

Plötzlich gab es einen Bruch im bis dahin engagierten Spiel. Es zeigte sich wieder einmal, warum die Salzburger in dieser Saison besonders gegen schwächere Teams in Heimspielen Probleme haben: Die Vertei­diger sind spielerisch zu schwach, der Spielaufbau dauert zu lange. Kapfenberg hatte keine Probleme mehr.

In der 37. Minute wurde es kurios: Schuss von Svento, Maierhofer dreht sich weg, fälscht den Ball mit dem angelegten Arm auf gleicher Höhe mit dem letzten Kapfen­berger Verteidiger ab, der landet im Tor. Schieds­richter Schüttengruber entscheidet auf Tor, macht mit 30 Sekunden Verspätung aber aus der richtigen eine falsche Entscheidung: Nach einer Intervention von Assistent Rothmann gibt er den Treffer nicht.

Die Salzburger reagierten wütend, erzeugten wieder mehr Druck. Und auch das Glück kam wieder zurück: Ein Freistoß wird kurz auf Maierhofer abgespielt, dessen Schuss wird von einem Kapfen­berger gebremst. Der Ball fällt Leonardo vor die Füße, der Brasilianer schießt locker ein – 1:0 (65.).

Entscheidung

Kurz danach vergab Leitgeb die Chance auf das 2:0 gleich zwei Mal. Dann hatte Schiemer mit einem Kopfball an die Latte Pech (78.). Sechs Minuten später war das nur mehr einseitige Spiel gegen die offensiv limitierten Gäste endgültig entschieden: Maierhofer traf per Kopf zum 2:0 (84.).

Aber die Titelentscheidung wurde wohl nur verschoben. Salzburg führt zwei Runden vor Schluss weiter sechs Punkte vor Rapid, hat dazu das wesentlich bessere Torverhältnis. Am Sonntag reicht in Wiener Neustadt gegen die derzeit schwächste Bundesliga-Mannschaft schon ein Remis, um endgültig Meister zu sein.

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