Austrias Kayode verspricht viele Tore

Larry Kayode präsentierte sich am Samstag bestens aufgelegt.
Der Nigerianer traf gegen Mattersburg doppelt: "Das ist nur der Anfang, ich werde viele Tore schießen."

Mit dem 5:1 über Mattersburg hat die Wiener Austria am Samstag ein klares Statement nach der Derby-Schlappe gegen Rapid abgegeben. "Das war die richtige Richtung", sagte Trainer Thorsten Fink, ließ sich von der Höhe des Siegs aber nicht blenden: "Wir haben noch viel zu verbessern." Rundum verbessert präsentierte sich jedenfalls der als Chancentod verunglimpfte Larry Kayode mit seinem Doppelpack.

Beim 2:5 gegen Rapid hatte er noch viel Künstlerpech vor dem gegnerischen Tor, am Samstag sandte er eine deutliche Botschaft an seine Kritiker. Kurz nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich der Gäste war er zur Stelle. "Das ist nur der Anfang, ich denke, ich werde viele Tore schießen", gab sich Kayode zuversichtlich. Kollege Alexander Gorgon freute sich mit dem 22-jährigen Nigerianer: "Ich bin sehr glücklich, dass dem Larry heute vielleicht der Knoten geplatzt ist."

Genugtuung

Austrias Kayode verspricht viele Tore
15.08.2015 Fussball , Wien , Bundesliga , Generali Arena Austria - Mattersburg Olarenwaju Kayode. Copyright Agentur DIENER / Philipp Schalber
Auch Fink, der tags zuvor noch gemutmaßt hatte, dass man das Toreschießen wohl auf mehrere Mann verteilen müsse, verspürte Genugtuung. "Man hat gesagt, wir haben keinen Torjäger, Kayode braucht zu viele Chancen", erinnerte der Deutsche. "Aber man hat gesehen, dass wir einen haben. Heute hat er zwei Tore gemacht und hat schon drei Treffer in sechs Spielen. Mit dieser Quote wäre ich am Ende der Saison zufrieden."

Nicht nur Kayode machte Fink froh, der Trainer durfte sich auch über den höchsten Sieg der "Veilchen" seit 22. November 2014 (4:0 über die Admira) freuen. "Ich bin zufrieden über die Reaktion (auf das Derby, Anm.), von dem Auftreten der Mannschaft", erklärte Fink. "Wir haben in den richtigen Momente die Tore geschossen. Ich habe schon viele Spiele erlebt, wo eine Mannschaft in Überzahl verloren hat." Auch Gorgon schöpfte Hoffnung aus dem Trefferreigen: "In den letzten Spielen war die Chancenauswertung nicht so optimal. Heute hat man gesehen, was passiert, wenn wir die Chancen nützen."

Pause

In die Zufriedenheit über den klaren "Dreier", der die Austria zumindest bis am Sonntag auf Platz drei brachte, mischte sich aber auch die Erkenntnis, fahrlässig mit der eigenen Überlegenheit umgegangen zu sein. Denn nach einem guten Start der Veilchen, die durch den Elfmetertreffer von Gorgon ("Ich schaue nicht auf den Tormann, weiß oft schon vor dem Spiel, wo ich hinschießen will") schon in der 18. Minute in Führung gingen und zudem vom Ausschluss Frans profitierten, ließ der Druck deutlich nach.

Pause

Prompt kassierte man zwanzig Minuten später den Ausgleich und wirkte dabei reichlich indisponiert. "Mit dem Defensivverhalten können wir noch etwas besser machen. Das liegt aber am gesamten Defensivverhalten der Mannschaft", bemängelte Fink. Noch dazu kam das 1:1 durch Mattersburg-Stürmer Karim Onisiwo quasi aus dem Nichts. "Wir haben es heute ein paar Mal verabsäumt, richtig nachzudrücken, haben sie zu sehr aufleben lassen", bedauerte Gorgon die "Einladung" an die Mattersburger, die davor offensiv kaum auffällig geworden waren.

"Nach dem 1:0, mit einem Mann mehr, das muss man besser spielen. Da hat man geglaubt, man kann einen Gang zurückschalten. Das geht natürlich nicht. Das merkt der Gegner", sagte Fink und führte dies auf die Derby-Nachwehen zurück. Ähnlich sah es Robert Almer. "Ich glaube schon, dass wir vom Derby noch etwas müde waren. Das verarbeitet man auch nicht so einfach. Wenn du fünf Gegentore bekommst, bist du speziell in der Abwehr nicht so sattelfest", erklärte Österreichs Nummer eins.

Mattersburg-Coach Ivica Vastic resümierte bei seiner Rückkehr an den Verteilerkreis trotz der hohen Niederlage nicht völlig unzufrieden. "Wir hatten in der zweiten Hälfte sogar die Möglichkeit gehabt, es noch ein bisschen spannender zu machen. Wir haben sehr viel investiert beim Stand von 3:1", sagte der einstige Edeltechniker. "Man hat gesehen, dass die Mannschaft wollte. Sie hat sich nicht geschont, ist die langen Wege gegangen. Das hat Kraft und Konzentration gekostet. Deswegen haben wir am Schluss dann auch noch die zwei Gegentreffer bekommen."

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