Bestechungsversuch im Fußball-Unterhaus

Bestechungsversuch im Fußball-Unterhaus
Dem USC Seitenstetten wurde die Hilfe der Schiedsrichter angeboten – für wohlfeile 800 Euro.

Der USC Seitenstetten, abstiegsbedrohter Zwölfter in der 2. NÖ-Landesliga West, wurde am vergangenen Wochenende Zeuge eines Bestechungsangebotes, das einen ehemaligen Schiedsrichter und einen Beobachter stark belastet. Vorerst gilt die Unschuldsvermutung.

Ein Vermittler – ein ehemaliger Schiedsrichter – bot dem Verein telefonisch für 800 Euro die Hilfe der Schiedsrichter an. Der Ablauf war simpel. Die Kontaktperson des Vermittlers, ein aktiver Schiedsrichterbeobachter, würde vor Ort für den "richtigen" Ablauf des Spieles sorgen und die Schiedsrichter vor dem Spiel darüber informieren, das Spiel in die richtigen Bahnen zu lenken. Nach dem Spiel sollte ein Seitenstettner Funktionär dem Kontaktmann das Geld in einem Kuvert auf dem Parkplatz überreichen.

Geheimer Plan

Der USC Seitenstetten lehnte das Angebot ab und kontaktierte den Präsidenten des NÖFV, Johann Gartner, der mit seinen Mitarbeitern einen Plan ausfeilte, um die Täter auf frischer Tat zu ertappen.

Nach Absprache mit dem Klub rief dieser den Vermittler an, das Angebot nach vereinsinterner Rücksprache nun doch in Anspruch nehmen zu wollen.

So lief etwas zufällig alles wie vom Vermittler prophezeit ab. Schiedsrichter Heller konnte natürlich nicht vom Beobachter "beauftragt" werden. Da aber Seitenstetten tatsächlich mit 3:2 nach 0:2-Rückstand gewann und der Sieg natürlich "sauber" zustande gekommen war, wähnte sich der Beobachter als Sieger und nahm auf dem Parkplatz des Sportplatzes das Kuvert entgegen. Dieses war allerdings leer. Um Beweise zu sichern, wurden die Telefonate aufgenommen und Bilder geschossen, die die Täter überführen sollen. "Wir haben alle Beweise gesammelt und sie dem NÖFV übergeben", bestätigt Seitenstettens Obmann Sven Vojtek gegenüber fanreport.at.

Der Fall liegt nun bei der Polizei und der Staatsanwaltschaft.

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