Bericht über auffällige Wetten in Deutschland

Der DFB sieht der Causa gelassen entgegen.
Der DFB sieht aber aktuell keinen Handlungsbedarf.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat gelassen auf einen Bericht des Westdeutschen Rundfunks (WDR) über auffällige Wetteinsätze in der Bundesliga reagiert. Ein Verdacht auf Wettmanipulation werde durch die vorgelegten Daten nicht belegt, sagte ein DFB-Sprecher. Der Bericht des WDR-Magazins „Sport Inside“ bezieht sich auf eine Studie der Universitäten Bielefeld, Pennsylvania und West Virginia, wonach es in der höchsten deutschen Spielklasse zwischen 2010 und 2015 zu systematisch auffälligen Torwetten bei einzelnen Schiedsrichtern gekommen sei.

Dabei handelt es sich um die Anzahl der Tore, also ob weniger oder mehr als 2,5 Treffer in einer Partie erzielt werden. Betroffen von den außergewöhnlich hohen Wetteinsätzen seien laut Studie drei von 26 Bundesliga-Schiedsrichtern, die namentlich nicht genannt werden. Ob tatsächlich manipuliert wurde, kann die Studie trotz der Auffälligkeiten nicht nachweisen. „Aber man beobachtet statistische Eigenschaften, die man auch erwarten würde, falls es Wettbetrug gäbe“, sagte Christian Deutscher von der Universität Bielefeld.

"Wir haben hier einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Höhe der Wetteinsätze und der Schiedsrichterbesetzung. Wir haben hier 26 Schiedsrichter, deren Spiele über die Jahre hinweg analysiert worden sind und man müsste glauben, dass die Ausreißer bei den Wetteinsätzen bei allen Schiedsrichtern ungefähr gleich verteilt sind. Hier haben wir aber eine Konzentration auf drei Schiedsrichter und nur bei diesen dreien kommen die Ausreißer de facto vor," meint Dr. Markus Knasmüller, Sachverständiger in Wettbetrugsprozessen.

Der DFB nehme „jeden Hinweis sehr ernst“, sieht aber zunächst keinen Handlungsbedarf. Der Verband verwies auf die Zusammenarbeit mit dem Wettüberwachungs-Spezialisten „Sportradar“ seit den Vorfällen um Schiedsrichter Robert Hoyzer im Jahr 2005. Seitdem sei keine Partie in der Bundesliga oder 2. Bundesliga mehr als manipulationsverdächtig eingestuft worden, erklärte der Verband.

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